Haspe. . In Haspe ist ein 61-jähriger Mann in seinen eigenen vier Wänden von Einbrechern mit einem schweren Gegenstand niedergeschlagen und lebensgefährlich verletzt worden .

  • Hausbesitzer von Einbrechern lebensgefährlich verletzt
  • 61-Jähriger überrascht Täter in eigenen vier Wänden
  • Polizei tappt bei Ermittlungen noch im Dunkeln

Es ist der Alptraum eines jeden Bürgers. In Haspe ist ein 61-jähriger Mann in seinen eigenen vier Wänden von Einbrechern mit einem schweren Gegenstand niedergeschlagen und lebensgefährlich verletzt worden – wegen einer Beute von gerade einmal 70 Euro. Nach einer Notoperation in der neurochirurgischen Abteilung des Herdecker Gemeinschaftskrankenhauses ist sein Zustand inzwischen wieder stabil. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Die Polizei, die aus ermittlungstaktischen Gründen erst gestern mit der Tat aus der Nacht zum Sonntag an die Öffentlichkeit ging, setzt nun auf Hinweise aus der Bevölkerung.

So haben sich die dramatischen Minuten an der Ecke Leimstraße/Konrad-Adenauer-Ring nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen abgespielt: Gegen 1.30 Uhr schlagen unbekannte Täter ein Fenster im ersten Obergeschoss ein und dringen in das Fachwerkhaus an der Leimstraße ein. Sie gehen die Treppe hinunter in das Erdgeschoss, durchwühlen dort eine Handtasche und stecken sich persönliche Papiere sowie 70 Euro Bargeld ein.

Schein einer Taschenlampe

Der 61-jährige Hausbesitzer schläft zur Tatzeit im Erdgeschoss, seine Ehefrau (59) im ersten Obergeschoss. Durch den Lärm der Einbrecher wird der Mann wach und steht auf. Von seinem Zimmer aus, soviel kann er später noch den Polizeibeamten sagen, nimmt er den Schein einer Taschenlampe wahr. Dann spürt er schon einen Schlag auf den Kopf und sackt bewusstlos zusammen.

Kurze Zeit später wacht er wieder auf und schleppt sich blutüberströmt die Treppe hinauf in das Schlafzimmer seiner schockierten Ehefrau. Sie ruft Polizei und Rettungsdienst. Da zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Einbrecher noch vor Ort sind, umstellen die Beamten das Haus.

Schwer verletzt wird der 61-Jährige ins Krankenhaus gebracht. Es war möglicherweise ein Hammer oder ein hammerähnlicher Gegenstand, mit dem die Täter ihn auf den Kopf schlugen. Er kann den Beamten noch sagen, dass es mindestens zwei Täter waren, nähere Angaben kann er nicht machen, er hat die Einbrecher nur schemenhaft wahrnehmen können. Deshalb ermittelt nun eine Mordkommission auf Hochtouren und hat ganz konkrete Frage an die Bevölkerung (sieh Artikel unten).

Spielgeräte im Garten

In der Straße herrscht indes Betroffenheit. „Als ich nachts nach Hause kam, standen all die Polizeiautos in der Straße“, berichtet Sezer Gür, der zwei Häuser vom Tatort entfernt wohnt. Und Dirk Schlitzke, dem nebenan eine kleine Metallfirma gehört, hat den aus Großbritannien stammenden Hausbesitzer, der als Schmied tätig und für seine künstlerische Ader bekannt ist, öfters beim Heckeschneiden getroffen. „Der Mann war immer sehr freundlich.“

Polizei bitte Bevölkerung um Hilfe

Mit drei Fragen bittet die Polizei die Hagener Bevölkerung um Hilfe:

1.Wer hat in der Nacht von Samstag auf Sonntag zwischen 1 und 2.30 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereiche Leimstraße/Konrad-Adenauer-Ring gesehen?

2.Wer hat in Tatortnähe eine schwarze längliche (Damen-)Geldbörse mit roten Applikationen gefunden?

3. Wer hat einen schweren, möglicherweise hammerähnlichen Gegenstand gesehen, auf dem sich möglicherweise noch Blutanhaftungen befinden?

Hinweise an die Kriminalpolizei unter 02331/ 986 2066.

Löwenzahn und Vergissmeinnicht sprießen aus dem üppig wachsenden Gras rund um das alte Fachwerkhaus empor, im Garten stehen Spielgeräte für die Enkel des so schwer verletzten Mannes. Das Haus wirkt wie das bewusst ungeordnete Besitztum eines Menschen, der es unangepasst und naturnah mag. Welche Reichtümer die unbekannte Verbrecher hier finden wollte, ist ein Rätsel, das die Polizei nun lösen muss.