Hagen. . Timo Schisanowski bleibt Chef der Hagener SPD. Der 34-Jährige wurde beim Parteitag im Amt bestätigt. Er erhielt von den Delegierten 70,7 Prozent Ja-Stimmen.
- Timo Schisanowski bleibt Chef der Hagener SPD
- Der 34-Jährige wurde beim Parteitag im Amt bestätigt
- Er erhielt von den Delegierten 70,7 Prozent Ja-Stimmen
Timo Schisanowski (34) wird auch in den nächsten zwei Jahren als Parteichef die Hagener SPD führen. Beim Unterbezirksparteitag am Samstag in der Stadthalle erhielt der Jura-Student von den Delegierten der Ortsvereine 70,7 Prozent der Ja-Stimmen. „Unter den aktuellen Verhältnissen ein gutes Ergebnis, über das ich mich freue“, verspürte er – trotz der jüngsten Verwerfungen mit Ex-Fraktionschef Mark Krippner und dessen Stellvertreterin Nesrin Öcal sowie deren Abwahl – nach dem Votum durchaus Rückenwind.
Angespannte Atmosphäre
Die entsprechenden atmosphärischen Störungen – vorzugsweise mit Krippners Hohenlimburger Ortsverein – waren während des Parteitages wiederholt spürbar. Hier will Schisanowski angesichts der zur Schau gestellten Gräben allerdings erst nach der anstehenden Jahreshauptversammlung wieder den konstruktiven Dialog suchen und dem Ortsverein die Gelegenheit zur geordneten Neufindung geben.
Partei mit Gestaltungskraft
Rudel und Timm-Bergs als Stellvertreter
Die Wahlen zum Parteivorstand ergaben folgendes Bild: Parteivorsitzender Timo Schisanowski (70,7 % Ja-Stimmen), Stellvertreter Claus Rudel (80,2 %) und Ramona Timm-Bergs (69,0 %).
In weiteren Vorstandsämtern agieren als Schatzmeisterin und damit als René-Röspel-Nachfolgerin Karla Thieser (75,0 %) sowie als Bildungsbeauftragter Andreas Schumann (60,3 %).
Die Rollen als Beisitzer übernehmen in den nächsten zwei Jahren Arzu Akbaba, Karin Alius, Muamer Andelija, Anja Engelhardt, Horst Flüshöh, Ulrich Häßner, Anna Knipps, Thomas Köhler, Angelika Kulla, Christian Mechnich, Pierre-René Rohleder und Martin Stange.
In seinem Rechenschaftsbericht hatte Schisanowski angesichts des kontinuierlichen Mitgliederschwundes (1491 Ende Dezember 2015) noch einmal an die notwendige Neuordnung der Ortsvereinsstrukturen erinnert und erneut betont, dass es Anspruch der Genossen bleiben müsse, in Hagen als Gestaltungskraft von sich reden zu machen. Der neuen Ratsfraktionsführung wünschte er das notwendige Geschick, nicht als Notnagel und Mehrheitsbeschaffer von Jamaika, sondern als kreativer Impulsgeber geschlossen Politik zu gestalten. Zudem sprach er sich dafür aus, im Superwahljahr 2017 – NRW-Urnengang im Mai und Bundestagswahl im September – erneut mit den Spitzenkandidaten Wolfgang Jörg (MdL) und René Röspel (MdB) die Direktmandate zu erobern. Beide hätten ihm bereits ihre Bereitschaft signalisiert, für Hagen wieder antreten zu wollen.
Große Aufmerksamkeit fand Ex-Fraktionschef Mark Krippner mit seinem Auftritt im Rahmen der Aussprache. Dabei kritisierte er nicht bloß die in seinen Augen durch gezielt aus den eigenen Reihen gestreute Falschinformationen entstandenen Diffamierungen und Lügen zu seiner Person in der Öffentlichkeit, sondern formulierte auch sein Unverständnis, dass Schisanowski ihn ohne Legitimation zum Rücktritt aufgefordert habe. Auch nahm er für sich in Anspruch, kein Postenjäger zu sein: „Ich bin der Fraktionsvorsitzende mit den wenigsten, insbesondere bezahlten Posten in der Historie der Hagener SPD-Fraktion gewesen.“ Mit Blick auf die künftige Fraktionsarbeit versicherte er seinem Nachfolger Claus Rudel, dass er keinerlei Interesse an einem tiefen Riss habe: „Unser Laden, die gute alte SPD, liegt mir am Herzen.“