Rummenohl. . Im Streit um den Bahnübergang und den Bahnhof Rummenohl in Hagen kritisiert die Politik das Verhalten der Deutschen Bahn.

Die Einigkeit in der Bezirksvertretung Eilpe/Dahl ist häufig groß. So groß aber war sie selten. Was sich in der Diskussion zeigte, aber auch in der abschließenden Abstimmung. Da haben die Politiker, gleich welcher Couleur, gemeinsam die Hand gehoben.

Ergebnis: „Die Bezirksvertretung spricht sich für einen barrierefreien Umbau des Bahnhofs Rummenohl und einen Rückbau des Fußgängertunnels aus.“ Die entstehende Fläche sei für eine Schleppkurve zu nutzen. Gleichzeitig appellieren die Lokal- an die Bundespolitiker Cemile Giou­souf und René Röspel, sich im Sinne der Rummenohler einzusetzen.

Wirkung fraglich

Der Beschluss ist eindeutig, seine Wirkung indes fraglich. Was bestimmt nicht am Engagement der beiden Bundestagsabgeordneten liegen dürfte. Die sollen jenem Unternehmen Druck machen, das zum Ziel des Zorns der Rummenohler geworden ist: der Deutschen Bahn. Die wiederum will den Bahnübergang ganz im Hagener Süden auf den neuesten Stand der Technik versetzen, sich um den Bahnsteig und das Umfeld jedoch nicht kümmern. Dabei bleibt auch das Argument der Anwohner, dass das Rechtsabbiegen aus der Heedfelder Straße auf die B 54 in Richtung Hagen schon jetzt gefährlich sei, ungehört.

Details der Sanierung bleiben noch offen

Auch über die Sanierung der Bundesstraße 54 diskutierte die Bezirksvertretung.

Je nach Ausführungen müssen die Anwohner Beiträge zahlen. Das gilt zumindest für eine Komplettsanierung inklusive Gehweg und neuem Parkstreifen.

Über Details hat das Gremium noch nicht entschieden.

Von „einem Verhalten wie zu Kaisers Zeiten“, sprach Bezirksbürgermeister Michael Dahme (SPD): „Bei manchen ist die Bürokratie eben weit verbreitet. Für uns alle ist es völlig unverständlich, warum zwei Abteilungen eines Unternehmens nicht miteinander sprechen.“

Genau so sieht das Peter Neuhaus (CDU): „Im ganzen Land werden zu Recht für Millionen Euro Bordsteine abgesenkt. Hier wird richtig viel Geld für einen Bahnübergang ausgegeben, und der Bahnsteig nebenan ist für Menschen mit Rollator oder Kinderwagen nicht zu erreichen.“ Nach Abschluss dieser Maßnahme, so fürchtet Neuhaus, passiere in den nächsten 30 bis 40 Jahren nichts mehr in Rummenohl.

Die Sicht der Deutschen Bahn

Busse und Lastwagen geraten beim Rechtsabbiegen auf die B54 in Rummenohl
Busse und Lastwagen geraten beim Rechtsabbiegen auf die B54 in Rummenohl © WP

Jutta Beuth, bei der Stadt zuständig für die Finanzierung der Baumaßnahme, blieb es vorbehalten, das „Wesen der Bahn zu erläutern“. „Übergang und Bahnhof liegen nur rein zufällig nebeneinander“, so die Frau, die selbst in Rummenohl wohnt, „zuständig sind mit DB Netz und DB Station und Service zwei Unternehmen, die im Grunde nichts miteinander zu tun haben.“ DB Netz sei nach einem Blitzeinschlag jetzt gezwungen, den Bahnübergang auf den neuesten Stand zu bringen, in der Prioritätenliste von DB Station tauche der Bahnhof hingegen nicht auf. Zwar hätten Stadt und Bahn über die Maßnahme einen Vertrag geschlossen. Die Einflussmöglichkeiten der Stadt seien jedoch begrenzt.

„Ich erwarte an dieser Stelle von der Bahn nichts“, so Jutta Beuth. Und weiter: „Eine kurzfristige Lösung wird es nicht geben.“ Trotz aller Proteste könne es sein, dass im Sommer die Bagger rollten und Fakten geschaffen würden.