Hagen. . Die Künstlerin Ardan Özmenoglu stellt im Osthaus-Museum in Hagen aus. Hauptsächlich sind in der Ausstellung Motive aus Post-Its zu sehen.
- Ardan Özmenoglu stellt im Osthaus-Museum aus.
- Die türkische Künstlerin zeigt Motive aus Post-Its.
- Die Vernissage ist am 14. April um 19 Uhr.
Es sind nicht Werke über Istanbul, sondern aus Istanbul. Denn die Künstlerin Ardan Özmenoglu arbeitet in ihrem Geburtstort, der 17-Millionen-Stadt Istanbul. Heute Abend wird die Ausstellung „Made in Istanbul“ der 37-jährigen Malerin, Zeichnerin und Objektkünstlerin im Osthaus-Museum eröffnet. Und zu sehen gibt es viel – von verfremdeten Sultan-Porträts über schrill-bunte Life-Style-Motive bis hin zu Neonlicht-Installationen.
Bedruckte und bemalte Post-Its
Ardan Özmenoglus Lieblings-Arbeitsmaterialien sind Post-Its. Seit zehn Jahren verwendet die Künstlerin die praktischen kleinen Haftnotiz-Zettel, um diese zu einem Gesamtbild werden zu lassen. Die Mini-Zettel werden bemalt, bedruckt, übereinandergeschichtet. Bis heute habe sie weit über eine Million Post-Its verwendet, rechnet die Türkin nach. Und ein Ende der Zettelwirtschaft scheint nicht in Sicht, denn die Ideen sprudeln aus der kreativen Frau nur so heraus. Was sie sieht oder erlebt in ihrem Alltag, wird ge-post-it.
Als „cool“ und „The real life“ beschreibt sie die Szenerie in einem New Yorker Waschsalon. Die Künstlerin hat diese zu einer ortsbezogenen Installation verarbeitet, bestehend aus 40 in schrill-bunten Farben dargestellten Waschmaschinen. Die Idee stamme aus „Big Apple“, wo sie eine zeitlang gelebt habe, erzählt die 37-Jährige.
Vernissage um 19 Uhr
Die Ausstellung „Made in Istanbul“ wird heute um 19 Uhr in der Oberen Galerie des Osthaus-Museums eröffnet und läuft bis zum 5. Juni.
In drei Wochen erscheint ein Katalog, der die im Kunstquartier zu sehenden Arbeiten abbildet.
Aber auch historische Porträts realisiert die vielseitige Frau aus Post-Its. Wie das Bild „Der Eroberer“, der jenen Sultan, der 1453 das damalige Konstantinopel (heute Istanbul) erobert hat, zeigt.
„Der 21-jährige Herrscher, der einen goldfarbenen Turban trägt, schnuppert an seiner Lieblingsblume – einer Rose“, erläutert Tayfun Belgin. Der Direktor des Osthaus-Museums ist stolz darauf, dass Ardan Özmenoglu in seinem Haus ihre erste Museumsschau zeigt und nicht nur auf plakative Weise Alltagsgeschehnisse, sondern auch gesellschaftspolitisch relevante Themen verarbeitet.
Zweigeteilte Weltmetropole
Eine Silhouette von der zweigeteilten Weltmetropole („I am Istanbul“) hat die Künstlerin extra für die Ausstellung im Hagener Kunstquartier erstellt. Aber auch ältere Arbeiten wie der gelbe Neonschriftzug „Art is my husband“ von 2011 oder die romantisch-steril anmutende Lichtinstallation „Turn me on“ aus dem vergangenen Jahr sind Hingucker mit ironischem Unterton.