Hagen. . Zum Diskussionsbeschleuniger in Sachen Ruhrseen könnte der Regionalverband Ruhr werden, der sich um die Ausrichtung der Internationalen Gartenausstellung im Jahr 2027 bewirbt.

  • Entwicklung der Ruhrseen soll vorangetrieben werden
  • Hagener Politiker diskutieren im Ausschuss
  • OB Schulz trifft RVR-Regionaldirektorin

„Wir sollten endlich damit aufhören, das Thema zu verquasseln.“ Mit diesen Worten versuchte CDU-Ratsherr Martin Erlmann in der gestrigen Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses das sich anbahnende Gezerre rund um das Freizeitrevier Ruhrseen wieder einzufangen, bevor es zu einem der leider sonst üblichen Polit-Debakel eskalierte. Mit Erfolg. Zumal es zwischen den politischen Lagern auch gar keinen grundsätzlichen Dissens darüber gibt, im vierten Jahrzehnt der Planungsdebatten jetzt endlich mal zu Potte zu kommen.

Gartenausstellung als Chance

Zum entscheidenden Diskussionsbeschleuniger könnte dabei der Regionalverband Ruhr (RVR) werden, der sich aktuell um die Ausrichtung der Internationalen Gartenausstellung (IGA) im Jahr 2027 bewirbt. Hier liegt der Fokus nach Informationen von Planungsdezernent Thomas Grothe zwar auf dem Emscher-Raum. Doch die Hagener Politik möchte diese Chance nutzen, um vielleicht den Fokus eines Sonderprojektes auf das Ruhrtal und hier explizit auf die beiden Ruhrseen zu richten. Sollte dies, so die Strategie des Stadtbaurats, nicht gelingen, könnte Hagen im Gegenzug aber zumindest als Kompensation einfordern, für die regionalen Ruhrtalprojekte aus anderen Fördertöpfen die volle Unterstützung zu erhalten.

Denn das Ziel, das grundsätzlich von allen Fraktionen mitgetragen wird, ist klar. „Wir müssen die touristische Erschließung von Hengstey- und Harkortsee endlich vorantreiben“, mahnte Gerd Romberg (CDU) an und forderte, zunächst den Kontakt mit den Nachbargemeinden Herdecke und Wetter, mit RVR und Ruhrverband, aber auch Dortmund zu suchen.

Gespräch beim RVR

SPD-Sprecher Jörg Meier regte zudem an, parallel den entsprechenden Organisationsrahmen zu schaffen: „Wir müssen das Ganze sehen und handlungsfähige Strukturen schaffen, um solch ein Projekt überhaupt beherrschen zu können“, erinnerte er an das erfolgreiche regionale Wirken des Arbeitskreises „Das Ruhrtal“, der letztlich Millionen akquirieren konnte. „Nicht jedes Planungsamt muss im Kleinen vor sich hin planen“, forderte Meier städteübergreifende Initiativen ein.

Auf der Ebene der Stadtoberhäupter hat es diese bereits gegeben: Am 25. Februar werden Oberbürgermeister Erik O. Schulz und die Herdecker Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster mit der RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel zusammentreffen, um die Chancen eines künftigen Miteinanders beim Thema Ruhrseen auszuloten. Außerdem soll nach den Vorstellungen der Herdeckerin im Sommer ein Workshop-Verfahren beginnen, bei dem alle Anrainer und Interessenten ihre Projektideen für den Freizeit- und Erholungsraum einbringen können.