Breckerfeld.. Die Idee einer Wasserskianlage auf der Glörtalsperre sorgt weiter für Diskussionen. Die Investoren räumen ein, die Verantwortlichen nicht gut eingebunden zu haben.

Die Idee einer Wasserskianlage auf der Glörtalsperre sorgt weiter für Diskussionen. Die Stadt Breckerfeld und die „Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH“ zeigen sich verstimmt über das bisherige Vorgehen von Achim und Rolf Kramer aus Ennepetal, die das Projekt verwirklich wollen. Man fühlt sich sehr schlecht informiert. Ralf Kramer gab sich gestern im Gespräch mit unserer Zeitung einsichtig: „Das ist sicherlich bislang dumm gelaufen. Aber wir setzen jetzt auf ein Gespräch mit der Glörtalsperren GmbH, an dem hoffentlich auch Bürgermeister André Dahlhaus teilnehmen kann.“

Zur Erinnerung: Ende Oktober hatte unserer Zeitung über die Pläne der beiden Ennepetaler – sie sind Vater und Sohn – berichtet. Die wollen eine Wasserski-Anlage auf dem Glörsee etablieren. Ein geräusch- und schadstoffarmer Elektromotor soll die Wasserski-Sportler ziehen. So soll der Freizeitwert der Talsperre gesteigert werden.

Infoveranstaltung in Ennepetal

Das Problem: Auch die verantwortlichen Stellen hatten von den Plänen erst aus der Zeitung erfahren und fühlten sich nun einmal mehr düpiert, weil die SPD in Ennepetal angekündigt hat, dass die Kramers dort am 10. Februar ihre Pläne vorstellen wollen. Breckerfelds Bürgermeister André Dahlhaus und der Geschäftsführer der „Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH“, Hans-Ulrich Wehmann, zeigten daher gestern im Gespräch mit unserer Zeitung ihre Verwunderung über das Vorgehen.

Ralf (l.) und Achim Kramer planen eine Wasserskianlage.
Ralf (l.) und Achim Kramer planen eine Wasserskianlage. © WP Michael Kleinrensing | WP Michael Kleinrensing

Demnach hatte Bürgermeister Dahlhaus am 9. November auf seiner privaten E-Mail Adresse eine Mail zum Projekt von den Kramers, die 300 000 Euro investieren wollen, erhalten. Er antwortete darauf offiziell als Vertreter der Stadt kurze Zeit später mit der Bitte, man möge sich doch an die Betreiberin der Talsperre („Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH“) wenden.

Der Kontakt mit der GmbH erfolgte Ende des Jahres 2015 so: Beim Pförtner des Regionalverbandes Ruhr (RVR) in Essen, dem Hauptanteilseigner der GmbH und Eigentümer aller Grundstücksflächen, habe ein Bote die Konzeption der Wasserskianlage abgegeben, so erklärt Wehmann.

Bereits am 10. Februar gibt es nun die Info-Veranstaltung des SPD-Ortsvereins Ennepetal im Haus Ennepetal. Und als Ziel für die Eröffnung der Anlage wird der Sommer 2016 genannt.

André Dahlhaus und Hans-Ulrich Wehmann drückten im Breckerfelder Rathaus am Mittwoch ihr Unverständnis über das Vorgehen der Investoren aus. „Wer im öffentlichen Raum investieren will, sollte vor öffentlichen Ankündigungen doch bitte zunächst mit den vor Ort zuständigen Stellen reden“, so Dahlhaus. Das seien neben der Hansestadt Breckerfeld und der Betreiberin der Talsperre vor allem der Ennepe-Ruhr-Kreis als zuständige Bau-, Wasser- und Naturschutzbehörde.

Kein „Disneyland“ am See

Hans-Ulrich Wehmann ergänzt: „Die ,Freizeitschwerpunkt Glör GmbH’ hat in ihrer Gesellschafterversammlung für die Glör als Ziel festgelegt, die Talsperre als naturnahen See behutsam zu entwickeln.“ Bevor ein Investor an die Öffentlichkeit gehe, müsse geprüft werden, ob sein Projekt in dieses Konzept passe. In allen zuständigen Gremien sei als Konzeption festgelegt, an der Glör kein „Disneyland“ entstehen zu lassen. Beide lehnten es ab, auf Einzelheiten einzugehen.

Ralf Kramer, der gestern noch einmal mit Bürgermeister André Dahlhaus telefoniert hat, hofft nun, dass im persönlichen Gespräch die Irritationen ausgeräumt werden könne: „Es war für uns etwas unübersichtlich, die Zuständigkeiten zu durchschauen.“ Auf jeden Fall halte man aber an der Idee der Wasserskianlage auf der Glörtalsperre fest: „Das ist eine gute Sache. Dass es durch die Irritationen zu Verärgerungen gekommen ist, kann ich aber durchaus verstehen.“