Vorhalle/Volmarstein. . Die Zahl der Unfälle auf der Volmarsteiner Straße nimmt zu. Anwohner warnen vor dem zu hohen Tempo. Doch die Daten der Polizei weisen auf keinen Schwerpunkt hin.
- Die Zahl der Unfälle auf der Volmarsteiner Straße nimmt zu
- Anwohner warnen vor dem zu hohen Tempo
- Doch die Daten der Polizei weisen auf keinen Schwerpunkt hin
Detlev Goldschmidt erlebt es jeden Tag vor seiner Haustür. Zügig rauschen die Autos und Lkw zwischen Vorhalle und Wetter vorbei – extrem zügig.
Und seit die Ruhrbrücke am Ende der Weststraße, die direkt an den Fuß des Harkortberges führt, aufgrund von Sanierungsarbeiten gesperrt ist, hat die Taktfolge der Raser auf der Volmarsteiner Straße in seinen Augen drastisch zugenommen: „Die fahren alle deutlich schneller als die erlaubten 70 Stundenkilometer.“ Vor diesem Hintergrund kommt es für den Vorhaller auch gar nicht überraschend, dass die Zahl der schweren Verkehrsunfälle auf diesem Abschnitt zuletzt deutlich zugenommen habe. „Aber bei der Hagener Polizei und Ordnungsamt interessiert das niemanden“, kann sich Goldschmidt nur wundern, „dort hält man die Unfalllage für unauffällig.“
Unfall selbst verschuldet
An dieser Einschätzung ändert auch der spektakuläre Abflug eines PS-starken Ford Mustang GT am Dienstagnachmittag gegen 16 Uhr nichts, der kurz hinter der Spedition Ottensmann in einer leichten Linkskurve ins angrenzende Gehölz wegdriftete. Dabei wurden der 48-jährige Fahrer und seine Gattin nur leicht verletzt, aber der ursprünglich mal 48.000 Euro teure Sportwagen erlitt im Frontbereich einen Totalschaden. Nach Erkenntnissen der Polizei eher ein Fahrfehler als das Ergebnis überhöhter Geschwindigkeit. Der Fahrer gab bei der Unfallaufnahme an, dass auf regennasser Fahrbahn das Heck ausgebrochen sei und er die Kontrolle über den Wagen verloren habe. Eine Darstellung, die auch eine Zeugin bestätigte, die dem Unfallwagen mit ihrem Auto entgegen kam. Demnach war der Mustang, dessen Fahrer sich mit einem Händlerkennzeichen lediglich auf einer Probefahrt befand, in unauffälligem Tempo unterwegs.
Straßenzustand birgt zusätzliche Risiken
Unabhängig von den gefahrenen Geschwindigkeiten, ist auch der bauliche Zustand der Volmarsteiner Straße in den Augen zahlreicher Nutzer verbesserungswürdig.
In Fahrtrichtung Hagen hat der verantwortliche Straßenbetrieb NRW zuletzt nachgebessert.
In Richtung Volmarstein ist die Straße weiterhin arg marode, was im Frühjahr zusätzliche Gefahren für Motorräder und Radfahrer mit sich bringt.
„Wir können auf der Volmarsteiner Straße keine klassische Unfallhäufung feststellen“, unterstreicht Polizeisprecher Ulrich Hanki die Einschätzung der städtischen Ordnungsbehörde. „Tempo 70 ist für diesen Bereich völlig angemessen.“ Zumal, so Hanki weiter, die tatsächlichen Hintergründe für die jüngsten Unfälle alle unterschiedlich gewesen seien: Mal sei ein Motorradfahrer gestürzt, mal sei eine Unachtsamkeit beim Abbiegen die Ursache gewesen, mal sei eine Autofahrerin abgelenkt gewesen und frontal in den Gegenverkehr geraten.
Konsequentere Kontrollen
Eine Bestandsaufnahme, die in den Augen von Anwohner Detlev Goldschmidt dennoch zu kurz greift: „Es muss hier einfach viel konsequenter die Geschwindigkeit kontrolliert werden“, erwartet er eine viel konsequentere Überwachung. Die Polizei habe vor zwei Jahren zwar sporadisch ihren Hightech-Blitzer gut sichtbar an exponierter Stelle aufgestellt. Doch seitdem sei nie wieder etwas passiert, fordert der Vorhaller ein viel konsequenteres Durchgreifen. Zumal seit der Ansiedlung weiterer Betriebe in dem angrenzenden Gewerbegebiet auch mit schöner Regelmäßigkeit Lastzüge und Sattelauflieger am Rand der Volmarsteiner Straße abgestellt würden. „Das macht die Verkehrssituation zusätzlich unübersichtlich“, beschreibt Goldschmidt die aktuelle Lage. Er fordert daher die Ordnungsbehörden auf, auch in diesem Punkt konsequenter und vor allem regelmäßig einzuschreiten.
Zumindest, solange der gesamte Verkehr während der Ruhrbrücken-Sperrung über diesen Straßenabschnitt rollt. „Für diesen Zeitraum wäre es auch angemessen, die Geschwindigkeit auf Tempo 50 zu drosseln, damit die Abbieger aus den einmündenden Stichstraßen eine gefahrlose Chance erhalten, sich in den Verkehr einzufädeln“, setzt Anwohner Detlev Goldschmidt auf konstruktive Ideen.