Boele. . Beim Rosensonntagszug in Boele spielte wie fast immer das Wetter mit. 55 Prunkwagen und Fußgruppen nahmen am 67. Umzug teil.
- 35 000 Besucher kamen zum Rosensonntagszug.
- Das Wetter spielte in Boele wieder mit.
- 55 Prunkwagen und Fußgruppen waren an den Start gegangen.
Und wieder hat Boele ein Mega-Glück gehabt – dem Hagener Norden sei’s gegönnt. Okay, Traumwetter mit blauem Himmel wie im letzten Jahr herrschte am Karnevalssonntag nicht, doch Regen und Sturm waren auch keine Themen. Was „Die Minions“ gut gelaunt zur Kenntnis nahmen. Der knapp 30 köpfige Spielmannszug aus Ahlintel nahm als Gast-Gruppe am Boeler Zug teil. „Die Minions“ sind in dem gleichnamigen Animations-Film kleine gelbe Wesen – klar, dass sich die Münsterländer ebenfalls in quietschgelbe Klamotten geschmissen hatten, um morgens in Emsdetten den Partybus nach Hagen zu besteigen. „Wir laufen hier zum ersten Mal mit, weil die Stimmung hier immer super sein soll. Heute Abend feiern wir dann allerdings zu Hause weiter“, so ein Mitglied des Spielmannszuges.
Die Helden aus dem Norden
Ebenfalls „aus der Ferne“, nämlich aus Witten, angereist, allerdings schon zum x-ten Male beim Boeler Zug dabei: die „Dragon Hunters“. Die coole Truppe zog mit ihrem Weihnachtswagen im Februar amüsierte Blicke auf sich. In Anlehnung an „Last Christmas“ war der Wagen mit „Lars Krismes“ tituliert und mit Advents-Accessoires dekoriert.
Doch die eigentlichen Helden, da Lokalmatadore, waren natürlich die Prunkwagen der großen Vereine aus dem Hagener Norden. Und die Nordlichter knöpften sich wie gewohnt etliche politische Themen aus dem heimischen Sprengel vor. Da ging es um den Abgas-Skandal bei VW, der auch Hagener Fahrzeuge betrifft, und um den „Hagener Kulturschnitt“. Konkret: Holger Schumacher schmetterte als Ein-Mann-Fußgruppe mit Galgenhumor den Katja-Ebstein-Song „Theater, Theater“.
Die 35.000 Besucher, die die Straßen säumten, hatten jede Menge zu gucken: Da gab es fast ein Dutzend niedlicher Froschkönige, die aus Brunnen lugten (Grün-Weiß Vorhalle), und der Ulkwagen „40 Jahre und kein bisschen leise“ der Boeler Loßröcke war bemannt mit Kindergartenkindern, die sich als süße Torten herausgeputzt hatten.
Positives Polizei-Fazit
Thomas Döhrl und Bezirksbürgermeister Heinz-Dieter Kohaupt moderierten auch diesmal wieder als gut eingespieltes Duo den Zug und übergaben dem Oberloßrockpaar Stefan II. und Herzdame Regina I. gönnerhaft den überdimensionierten Schlüssel des Boeler Amtshauses.
Die Polizei zog ein positives Fazit vom Verlauf des Zuges: „Größtenteils ruhig und friedlich“, resümierte Polizeisprecher Tino Schäfer gestern Abend. Mit einer Ausnahme: Am Johannes-Hospital waren die Einsatzkräfte mehrere Stunden damit beschäftigt, für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. In Spitzenzeiten hatten sich dort 5000 zum Teil erheblich alkoholisierte Jugendliche versammelt. Mehr als 20 junge Leute wurde in Gewahrsam genommen, gegen 6 wurde Strafanzeige gestellt.