Haspe. . Wenn die Grün-Weißen aus Haspe zur Prunksitzung bitten, platzt das Bonifatius-Heim aus allen Nähten. Diesmal gab es auch gleich noch ein Jubiläum zu feiern.
- Prunksitzung von Grün-Weiß Haspe
- Prinzenpaar hart geprüft
- Jubiläum für Herbert Gitt
Die Sitzreihen ließen eine Vielfalt an Kostümen zum Vorschein kommen – Biene Maja stürzte sich mit den Minions in das Getümmel, eine Prinzessin kam in Begleitung eines Arztes. Pünktlich um 20.11 Uhr hieß es am Samstag in Haspe „Helau“ und „Alaaf“ – die Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß Haspe 1957 lud im Vereinshaus St. Bonifatius zur großen Prunk- und Galasitzung.
Rainer Bartelheim übernahm als Präsident den Eröffnungsakt des Abends und ließ das diesjährige Hagener Prinzenpaar einziehen. Während Prinz Marvin den Hasper Karnevalisten in einem spielerischen Test erst noch beweisen musste, dass er auch als Prinz von Haspe taugt, hetzte Kellnerin Christin Berner von Tisch zu Tisch und versorgte die feierwütigen Narren mit Getränken. Die ersten Bierchen gingen über den Tresen und auch das Hasper Kultgetränk floss in Strömen: „Eversbusch geht immer“ lachte Christin verschmitzt.
Prinzenpaar sammelte Spenden für Hospiz
Währenddessen stellte sich Prinz Marvin mutig der Herausforderung, ein Puzzle aus Schuhkartons zu lösen, das am Ende ein Bild von Helene Fischer zeigen sollte. Sein Traumstar schien jedoch verhindert gewesen zu sein, lief nach Lösen der Aufgabe für ihn lediglich eine Playbackversion des Songs „Atemlos durch die Nacht“. Das war vielleicht auch besser so – hätte es seine Prinzessin Sarah doch nie verkraftet, ihren Prinzen an einen Schlagerstar verloren zu haben.
Die Wacholdertaufe besiegelte es dann: Der Prinz meisterte den letzten Part seiner Prüfung mit Bravour und trank ein Pinnchen Eversbusch – ohne das Gesicht zu verziehen. Das Prinzenpaar, das nun auch in Haspe an Karneval regiert, nutzte den Abend auch, um ehrenamtliches Engagement zu betreiben und sammelte Spenden für das stationäre Hospiz in Hagen.
25-jähriges Bühnenjubiläum
Mit Büttenredner Herbert Gitt fand das Programm einen zwischenzeitlichen Höhepunkt. Die Ankündigung seines Auftritts ließ ein Raunen durch das Publikum gehen. Von der Finanzkrise der Griechen, über den demographischen Wandel bis hin zur Flüchtlingspolitik der Kanzlerin ließ er kein Thema aus und gab noch eine private Anekdote zum Besten: Seine Großmutter verschlägt es nach Berlin in den Reichstag. Sie ist der Meinung, alles sei wie immer, „nur Bismarck sieht jetzt aus wie ‘ne Frau.“
Prunksitzung in Haspe
Der Humorist und hauptberufliche Busfahrer in Hagen ist seit 1990/91 Büttenredner und feiert dieses Jahr 25-jähriges Jubiläum seiner karnevalistischen Bühnenkarriere. Ein Anliegen stand für Herbert Gitt auch dieses Jahr im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens: „Es muss den Leuten gefallen.“
An Gästen beehrten nicht nur Hasper Urgesteine die Karnevalsgesellschaft. Für ein bunt gemischtes Publikum sorgte auch die Gruppe um Birgit Hajo von der Lebenshilfe Ennepe Ruhr Hagen – eine Wohnstätte für geistig behinderte Menschen. Sie besuchte die Veranstaltung mit elf Bewohnern dieses Hauses und zwei weiteren Betreuern. „Wir besuchen die Veranstaltung im Rahmen der Inklusion“, sagte Hajo. Sie wolle sich dafür einsetzen, dass die Bewohner Teil von gesellschaftlichen Großereignissen sind und unterstützt deshalb die Prunksitzung der Hasper Narren.
