Hagen. Die Hagener Polizei wird ihr Personal bei den Karnevalszügen in Boele und in der Innenstadt kräftig aufstocken und deutlich mehr Präsenz zeigen.

  • Polizei stockt Präsenz während Karnevalstagen auf
  • Vor allem bei Umzügen viele Beamte im Einsatz
  • Kommissaranwärter unterstützen die Kollegen

Die Hagener Polizei wird ihr Personal bei den Karnevalszügen in Boele und in der Innenstadt kräftig aufstocken. „Wir zeigen deutlich mehr Präsenz als in den vergangenen Jahren“, kündigte Tino Schäfer, Sprecher des Polizeipräsidiums, an. Zwar wollte er aus einsatztaktischen Gründen nicht verraten, wie viele Beamte im Einsatz sein werden: „Doch wir werden unsere Kontingente erheblich verstärken.“

Das neue Sicherheitskonzept sei als Konsequenz der Ereignisse in Köln zu verstehen, wo in der Silversternacht hunderte Frauen von vornehmlich nordafrikanischen Tätern belästigt, begrapscht und beraubt wurden. Ein solches Horrorszenario sei während der närrischen Tage in Hagen jedoch nicht zu erwarten, betonte Schäfer: „Die Frauen in Hagen können unbesorgt Karneval feiern. Da sind wir uns sicher.“

Neuralgische Punkte intensiv überwachen

Nicht nur uniformierte Polizisten, auch Beamte in Zivil werden sich während der Karnevalsumzüge unters Volk mischen und bei Straftaten oder auch nur Ordnungswidrigkeiten sofort einschreiten. „Sämtlich Kriminalität wird im Keim erstickt“, versprach Schäfer. Dabei werden die Mitarbeiter des Polizeipräsidiums von Kommissaranwärtern, die bereits Praxiserfahrung haben sammeln können, verstärkt.

Die Karnevalszüge

Der Boeler Sonntagszug beginnt am 7. Februar um 14.30 Uhr auf der Schwerter Straße. Rund 70 Wagen und Fußgruppen nehmen teil.

Das närrische Programm am Rosenmontag beginnt um 13.30 Uhr mit der Schlüsselübergabe von Oberbürgermeister Schulz an Prinz Marvin I. auf dem Friedrich-Ebert-Platz.

Um 14 Uhr beginnt der Zug an der evangelischen Johanniskirche und zieht mit rund 90 Zugnummern gut drei Stunden durch die Innenstadt. Der Zug löst sich gegen 17.30 Uhr in Wehringhausen auf.

Vor allem neuralgische Punkte wie der Friedrich-Ebert- oder der Theaterplatz werden intensiv überwacht. Aber auch an den anderen tollen Tagen zwischen Altweiberdonnerstag und Veilchendienstag will die Polizei kein Auge zudrücken, sondern ihren Streifendienst verstärken. Für Autofahrer, die sich alkoholisiert hinters Steuer setzen, ist die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden in dieser Zeit besonders groß.

Karnevalsumzug abzublasen, wäre falsch

Die Mitglieder des Festkomitees Hagener Karneval, die den Rosenmontagszug organisieren, beschleicht angesichts der Kölner Silvesternacht ein mulmiges Gefühl: „Ich bin froh, wenn der Zug um 17.30 Uhr vorbei ist“, so Präsident Moritz Padberg. Er gehe zwar davon aus, dass Hagen für solch große kriminelle Gruppen wie in Köln zu klein sei, doch die Situation sei „haarig“ geworden.

Dennoch sei es der falsche Weg, den Karnevalsumzug abzublasen, wie das die Stadt Rheinberg getan habe: „Man sollte die Menschen stattdessen mit ins Boot nehmen.“ Das Festkomitee habe 2012/13 mit Erdinc I., dem ersten türkischstämmigen Karnevalsprinzen in NRW, beste Erfahrungen gemacht.