Hagen. . Henning Kreke hört als Douglas-Chef auf. Mit dem angekündigten Rückzug des Hageners von der Unternehmensspitze endet im Konzern eine Ära.

  • Henning Kreke hört als Douglas-Chef auf.
  • Mit dem angekündigten Rückzug des Hageners endet im Konzern eine Ära.
  • Suche nach Nachfolger läuft.

Der Machtkampf um die Führung des Douglas-Konzerns scheint entschieden: Gestern kündigte das Hagener Unternehmen an, dass Dr. Henning Kreke (50) den Vorstandsvorsitz der Holding abgeben und an die Spitze des Aufsichtsrats wechseln will, sich also aus dem operativen Geschäft komplett zurückzieht. Der Schritt gehe von Kreke aus, heißt es. Mit seinem Rückzug endet eine Ära: An der Spitze des Konzerns stand seit seiner Gründung immer ein Mitglied der Familie Kreke.

Noch Anfang November hatte Douglas einen Rückzug Krekes dementiert und als Spekulation abgetan. Brancheninsider hatten den Wechsel da bereits als beschlossene Sache bezeichnet; Krekes Nachfolgerin sollte demnach die Französin Isabelle Parize, Chefin der 2014 von Douglas aufgekauften französischen Parfümeriekette Nocibé sein.

Zur Nachfolgeregelung wollte sich gestern weder das Unternehmen noch der Mehrheitseigner, die deutsche Tochter der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners (Frankfurt) äußern. Der Aufsichtsrat habe „die interne und externe Suche nach einer geeigneten Nachfolge“ bereits eingeleitet, heißt es in der Unternehmensmitteilung geschlechterneutral. Die Nocibé-Chefin dürfte indes gute Chancen haben.

Sobald die Nachfolge Krekes als CEO an der Unternehmensspitze geklärt ist, solle sein Wechsel in den Aufsichtsrat erfolgen. Dort will der Hagener den Vorsitz übernehmen – oder, wie es in der Unternehmensmitteilung wörtlich heißt: Kreke „plant“, den Vorsitz des Gremiums zu übernehmen.

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Dabei ist der promovierte Unternehmer auf die Zustimmung des Mehrheitseigentümers angewiesen: Die Familie Kreke stellt nach Informationen dieser Zeitung zwei Aufsichtsratsmitglieder, CVC Capital Partners sechs – entsprechend den Eigentumsverhältnissen. Der Beteiligungsgesellschaft gehören 85 Prozent. Bislang besetzt CVC den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden mit Daniel Pindur. Der muss entweder für Kreke Platz machen und in die zweite Reihe treten oder es kommt zu einer Co-Vorsitzenden-Lösung.

Seit 15 Jahren steht Henning Kreke an der Spitze von Douglas; 2001 hatte er dort seinen Vater Jörn Kreke abgelöst, der den Konzern aufgebaut hat.

Jetzt sei „der richtige Zeitpunkt für eine personelle Veränderung gekommen“, ließ sich Henning Kreke gestern zitieren. Er habe seine Rolle „immer eher als Chairman verstanden“ und nicht als „operativer Lenker der einzelnen Handelsaktivitäten“. Das Steuerrad des Konzerns hatte Kreke seit dem Einstieg der Beteiligungsgesellschaft auch nicht mehr allein in der Hand. Mit dem Abschied aus der Unternehmensführung gewinnt Kreke, der familiär enge und gute Kontakte in die USA hat, hingegen deutlich mehr (Frei-)Zeit für sich.