Hagen. . 250 Interessierte nahmen am Neujahrsempfang des Theaterfördervereins im Lutz teil. Vorsitzender Klaus Hacker betonte, der neue Intendant – der Name wird spätestens im März bekannt gegeben - müsse Ideen, wie die Zukunft des Hagener Theaters aussehen solle, liefern.
- 250 Interessierte nahmen am Neujahrsempfang des Theaterfördervereins teil.
- Vorsitzender Klaus Hacker hofft, dass der in Kürze bekannt gegebene neue Intendant frische Ideen für die Zukunft des Theaters liefert.
- Hacker tritt im April vomAmt des Vorsitzenden zurück; ein Nachfolger ist derzeit nicht in Sicht.
Die Stimmung beim Neujahrsempfang des Theaterfördervereins war geprägt durch eine Mischung aus Resignation, Enttäuschung, Vision und Optimismus. Wie zu erwarten bestimmten die Themen weitere Zuschusskürzungen seitens der Stadt im Bereich Kultur und somit auch beim Stadttheater sowie die damit einhergehenden Diskussionen um die künftige Ausgestaltung des Musentempels den gestrigen Vormittag. Doch die Botschaft des Vorsitzenden des Fördervereins, Klaus Hacker, war eindeutig: „Der neue Intendant soll’s richten.“ Hacker verkündete, der Verein werde sich beim Erarbeiten von Lösungsvorschlägen, wie das Theater weitere 1,5 Millionen Euro bis 2018 einsparen kann, nicht einbringen.
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Zur Erläuterung: Die Posten des Intendanten sowie des Generalmusikdirektors werden neu besetzt; schon im Frühjahr sollen die Namen der neuen Spitzenkräfte bekanntgegeben werden. Hacker hält weitere Zuschusskürzungen, die die Summe von 400 000 Euro überschreiten würden, für nicht praktikabel und sorgt sich um die Mitarbeiter des Hauses. Ohne betriebsbedingte Kündigungen, ohne ein Sinken des künstlerischen Niveaus und ohne Einnahmeverlust ginge ein solcher Sparschritt nicht vonstatten. Hacker mit verhaltenem Optimismus: „Ich sitze mit in der Findungskommission. Für die Intendantenstelle liegen exzellente Bewerbungen vor. Der neue Intendant oder die neue Intendantin wird Ideen, wie die Zukunft des Theaters auch in finanzieller Hinsicht aussehen soll, liefern müssen.“
Klaus Hacker tritt nicht mehr an
Und auch an der Spitze des Theaterfördervereins wird es eine Veränderung geben: Klaus Hacker wird sich aus persönlichen Gründen auf der Mitgliederversammlung im April nicht zur Wiederwahl stellen. Dazu, in Hackers Fußstapfen zu treten, hat sich bislang niemand bereit erklärt. Er habe etliche fähige Persönlichkeiten, die sich seit Jahren aktiv in der Stadt einbringen, angesprochen. „Bisher ohne Erfolg“, so Klaus Hacker bedauernd, der mit seinem Engagement dem Förderverein zu einer stolzen Größe von 500 Mitgliedern verholfen hat.
Darin, dass für kulturelle Bildung angelegtes Geld gut angelegtes Geld sei, waren sich die im Lutz-Theater anwesenden 250 Gäste einig. Genau wie über die hohe Qualität der mit etlichen Preisen ausgezeichneten Schauspieler, Musiker und Tänzer.
„Doch die Bilanz ist zwiespältig“, betonte Bürgermeister Horst Wisotzki in seinem Grußwort. Die in eine gGmbH geänderte Rechtsform brächte auch Probleme mit sich. Doch an der Einsparforderung von 1,5 Millionen Euro ab 2018 halte die Verwaltung fest. „Es bedeutet für das Theater eine Herkulesaufgabe, die keine Fehler erlaubt“, so Wisotzki. Er hoffe aber auf einen tragfähigen Konsens zwischen den Beteiligten. Ferner müsse die Politik eine Selbstbindung eingehen und erklären, die Mittelvergabe (finanzielle Unterstützung) künftig konstant zu halten.
Noch-Hausherr Norbert Hilchenbach verzichtete darauf, konstruktive Sparvorschläge zu unterbreiten, beklagte die scheinbar nie enden wollende Spardebatte und zeichnete den Gästen eine Vision vom Kulturleben 2020 in Hagen: Die hohe Bedeutung von Kultur, die Menschen sämtlicher Schichten verbände, sei von allen endlich erkannt, es gäbe genügend Zuschüsse für den Bereich Kultur, und Hagen hätte sich zu einer attraktiven, lebenswerten Stadt gewandelt. Hilchenbach: „Leider nur eine Vision, die weder der GMD noch ich in unseren derzeitigen Positionen erleben werden.“
Sopranistin Maria Klier geehrt
Die Grußworte wurden musikalisch und durch die Vergabe des Förderpreises an eine herausragende Nachwuchskünstlerin umrahmt. Mit dem mit 3000 Euro dotierten Preis wurde diesmal die Sopranistin Maria Klier ausgezeichnet. Treffend war der von Vorstandsmitglied Michael König formulierte Begriff „die Sängerin-Schauspielerin“, der die Bandbreite der vom Niederrhein stammenden und in der fünften Spielzeit am Hagener Haus engagierten Sopranistin widerspiegelte. König: „Maria Klier liefert nicht nur perfekten Gesang, sondern füllt ihre Figuren mit Leben.“ Dem stimmten die Besucher mit viel Applaus zu.