Breckerfeld. . Nach Aussage der Polizei setzten bislang unbekannte Täter auf noch ungeklärte Weise den Fachwerkschuppen an der Neue Straße in Breckerfeld in Brand.

Im historischen Stadtkern hat in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der Neue Straße ein Feuer gewütet. Um 3 Uhr wurde der Brand gemeldet. Beim Eintreffen der ersten Kräfte brannte die ehemalige Scheune eines früheren Bauernhofes zwischen Neue Straße und Viehgasse in voller Ausdehnung. Durch die enorme Hitzeentwicklung platzten Fensterscheiben der umliegenden Gebäude.

Bedingt durch die dichte Bebauung und die Gefahr, dass die angrenzenden historischen Fachwerkhäuser ebenfalls Feuer fingen, waren neben der Personenrettung die Einrichtung von Riegelstellungen zunächst die wichtigsten Einsatzziele. Konkret: Zwischen Brandstelle und Nachbarhäusern wurden „Wasserwände“ aufgebaut, um ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbarhäuser zu verhindern.

Scheiben platzen

Lichterloh brannte die Scheune in Breckerfeld.
Lichterloh brannte die Scheune in Breckerfeld. © Feuerwehr Breckerfeld

Die Häuser Neue Straße 10 und 12 sind allerdings nicht mehr bewohnbar. Die alte Scheune brannte völlig ab. Am Glasaufzug der Rückseite der Adler-Apotheke platzten die Scheiben. Aus den umliegenden Häusern evakuierten die Rettungskräfte insgesamt 19 Personen, die in der naheliegenden Gastwirtschaft „Stadtschänke“ durch den Rettungsdienst und die Familie Flüs betreut wurden.

Da alle Breckerfelder Löscheinheiten mit 75 Aktiven im Einsatz waren, wurde von der Leitstelle eine Einheit der Feuerwehr Ennepetal mit einer zweiten Drehleiter geschickt, um den Brandschutz in der Hansestadt zu sichern. Sie kam nicht zum Einsatz. Zusätzlich entsandte der EN-Kreis einen Einsatzwagen mit Gerät und einer Mannschaft mit Atemschutzausrüstung der Feuerwehrzentrale in Silschede nach Breckerfeld.

Zeugen wollen zwei Männer gesehen haben

Der heimische Versorger AVU sorgte mit seinen Mitarbeitern für die Abschaltung von Strom und Gas im Brandbereich. Bis um 7 Uhr am Morgen liefen die umfangreichen Nachlöscharbeiten und Kontrollen in den Nachbarhäusern.

Im Laufe des Sonntags nahm die Kripo die Arbeiten zur Erkundung der Brandursache auf. Zeugen wollen in der Nähe des Brandortes zwei dunkel gekleidete Männer gesehen haben, die anschließend in Richtung Prioreier Straße, beziehungsweise Rathaus/Sparkasse davongelaufen seien, so die Polizei des Ennepe-Ruhr-Kreises. Aus diesem Grund geht die Polizei von Brandstiftung aus. Die Art und Weise sei bislang allerdings noch ungeklärt. Am Vormittag nach dem Brand führte die Feuerwehr von 10 bis 11 Uhr eine weitere Nachschau durch. Stadtbrandinspektor Norbert Lohoff: „Es wurden keine weiteren Glutnester gefunden.“ Der Gesamtschaden beträgt laut Polizei rund 200.000 Euro.

Dank vom Bürgermeister

Verheerende Brände in der Geschichte Breckerfelds

Die Altstadt in Breckerfeld ist dicht bebaut, so dass auch heute noch ein Brand dort sehr gefährlich werden kann, wenn er auf andere Gebäude übergreift.

Durch die moderne Feuerwehr ist es dennoch kein Vergleich zu früheren Zeiten, als in den Jahren 1417, 1520, 1557, 1658 und 1727 verheerende Brände in der Stadt Breckerfeld wüteten.

Zum Einsatz kamen die Löschgruppen Breckerfeld, Delle und Zurstraße, die Polizei, der Rettungsdienst und das Ordnungsamt. Die Stadt musste keine Personen aus den beschädigten Häusern unterbringen. Sie kamen bei Verwandten unter. Bürgermeister André Dahlhaus: „Ich danke unserer Wehr für ihren Einsatz. Durch sie wurde größerer Schaden im Stadtkern verhindert.“ Sein Dank galt auch den Rettungskräften, der Polizei und der Familie Flüs, die die Bürgerinnen und Bürger, die ihre Häuser verlassen mussten, in der Nacht vorbildlich betreuten.