Hagen-Mitte. . Verkaufsoffener Sonntag in Hagen: Nach dem Besuch des Weihnachtsmarkts machten sich Tausende auf den Weg in die Galerien und durch die Innenstadt.
- Geschäftsleute mit lukrativem Advent zufrieden.
- Kunden kommen auch von außerhalb.
- Frauen suchen aus, Männer kaufen später alleine.
Noch zehn Tage bis Heiligabend. Der vorweihnachtliche Glühwein kühlt langsam ab und das Zusammenstellen des Gabentisches steht plötzlich schneller auf der Agenda, als man „Bescherung“ sagen kann. Für die Suche nach dem passenden Geschenk hat jeder seine eigene Strategie. Wir haben uns beim verkaufsoffenen Sonntag umgehört.
„Über die Geschenke machen wir uns schon Zuhause Gedanken und kaufen dann vor Ort“, erläutert Sylvia Hauck aus Letmathe. Wie viele nutzte sie den freien Tag, um mit ihrer Familie auf Schnäppchen-Jagd zu gehen. „Wir sind wegen der großen Geschäfte hierhin gekommen. Verbunden mit der Feuerzangenbowle auf dem Weihnachtsmarkt ist das natürlich ein Knaller“, erzählt sie und verschwindet kurz darauf mit ihrer Familie zum feucht-fröhlichen Shoppingerlebnis im dichten Gedränge der Rathaus-Galerie. Mit so viel Strategie geht nicht jeder ans Shoppen. „Wenn wir was passendes sehen, kaufen wir es. Ich habe aber keine direkten Ziele“, meint Günther Alfter. Was unterm Baum liegen soll, entscheiden seine Enkel selber. „Wir werden ihnen einen Gutschein schenken. Die haben andere Vorlieben als ihr Opa“, sagt Alfter und lacht.
Bücher unter dem Baum
Die Entscheidung anderen zu überlassen, kommt für Eva Schäfers nicht infrage. Sie pflegt dafür eine besondere Geschenke-Tradition. „Bei uns sind immer Bücher unter dem Weihnachtsbaum“, erzählt Schäfers. Dabei geht sie mit der Zeit. „In diesem Jahr kaufen wir erstmals elektronische Bücher. Da muss man weniger in die Stadt, und die Taschen werden kleiner.“
Bücher sind beliebt unterm Tannenbaum
Gestern fand der erste und einzige verkaufsoffene Sonntag in der Adventszeit statt.
Für den Einkauf kamen auch viele Kauflustige aus der Umgebung in die Hagener Innenstadt.
Laut Gesellschaft für Konsumforschung wollen die Deutschen im Schnitt 274 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben.
Bücher, Spielwaren und Bekleidung liegen dabei unter den meisten Weihnachtsbäumen.
Das Christkind bekommt dabei in jedem zweiten Haushalt auch Unterstützung durch Online-Einkäufe.
An diesem dritten Adventssonntag schlenderten allerdings nicht nur Geschenke-Sucher durch die Hagener Innenstadt. „Wir brauchen eine neue Saite für meine Geige. An Heiligabend wird nämlich für Oma und Opa gespielt“, erzählte Julia Klein. Ihre Töchter Franziska und Mia unterstützen sie dabei fleißig mit Geige und Klavier. „Und der Vater singt“, wirft Papa Adam Klein mit einem Grinsen ein.
Geschmäcker verschieden
Ob traditionell, spontan oder gezielt – die Geschmäcker beim Einkaufen für den Gabentisch sind verschieden. Den verkaufsoffenen Sonntag nutzen jedoch alle gerne. Besonders für den Einzelhandel ist dabei der Advent lukrativ. „Die letzten Wochenenden waren sehr gut. Heute ist es noch ruhig. Wir hoffen auf 17 Uhr, wenn die Leute vom Weihnachtsmarkt kommen“, erzählt etwa Susanne Sögtrop von „Yves Rocher“. Erst aufs Riesenrad, dann zum Einkauf – andere Geschäfte machten an diesem Sonntag ähnliche Erfahrungen. „Gestern war es sehr voll. Heute hält es sich noch in Grenzen“, meint Svenja Kieserling vom Kleiderladen „Lieblingsstück“. Bei den Geschenke-Vorlieben stellte sie eine kleine Trendwende fest. „Kleidung wird weniger geschenkt. Aktuell sind Schmuck und Acessoires sehr begehrt.“ Das Christkind wird dabei als Geschenke-Bote das ein oder andere Mal außen vor gelassen. „Häufig sucht sich die Frau verschiedene Sachen aus, und der Mann kauft es dann allein“, sagte Kieserling.
Weihnachtsmärkte 2015Am Ende dieses Adventssontags zeigte sich, dass die Frage nach passenden Präsenten ein ebenso buntes Bild an Antworten hervorbringt, wie Weihnachtskugeln am Tannenbaum hängen. In zehn Tagen wird sich zeigen, welche Strategie sich bewährt hat.