Hagen-Altenhagen. . Die Stadt Hagen braucht dringend Wohnungen für Flüchtlingsfamilien. Das wurde am Mittwoch auf einer Infoveranstaltung zur Notunterkunft in der Sporthalle Berghofstraße deutlich.
Eigenlob darf sein: „Wir sind deutlich besser als viele andere Städte“, erklärte Erik O. Schulz am Mittwochabend in der kaum besetzten Aula des Ricarda-Huch-Gymnasiums. Dabei hatte der Oberbürgermeister jene Ruhrgebietskommunen im Blick, die seit vielen Monaten Flüchtlinge in Sporthallen unterbringen müssen. Jetzt weiß sich aber angesichts des anhaltenden Zuzugs auch die Stadtverwaltung nicht mehr anders zu helfen. In der Halle Berghofstraße neben der Sekundar- und Realschule werden (und sind bereits) bis zu 140 Männer untergebracht, die alleine auf der Flucht sind. Experten von Verwaltung und Polizei sowie Vertreter der Kirchengemeinden informierten die Anwohner.
Immerhin: Für die Sportvereine sind Ausweichmöglichkeiten gefunden. Was Not tut. Mag doch niemand sagen, wie lange die Halle als Notunterkunft genutzt werden muss. „Solche Prognosen“, so Schulz, „wären unseriös. Wir wissen es zum jetzigen Zeitpunkt selber nicht.“ Gleiches gelte für die Frage, ob weitere Hallen für die Unterbringung von Flüchtlingen benötigt würden. Allerdings versprach der OB, dass man alles tun werde, um möglichst wenig Sportstätten in Anspruch zu nehmen. Flüchtlinge
HGW rückt in den Fokus
Der Wohnraum, der zur Unterbringung zur Verfügung steht, ist knapp. Händeringend sucht die Verwaltung nach Wohnungen, in denen Familien untergebracht werden können. Finden sich diese – so weit die Theorie –, könnten die 140 Männer aus der Turnhalle in die Übergangsheime ziehen. In den Fokus soll dabei die HGW rücken. „Wir müssen ein Zeichen setzen und zeigen, dass wir eine große kommunale Wohnungsgesellschaft haben“, so Schulz.
Runder Tisch am Montag
Die evangelische Stadtkirchengemeinde und die katholische Gemeinde St. Josef wollen die ehrenamtliche Arbeit vor Ort koordinieren.
Alle Interessierten sind für den kommenden Montag, 30. November, zu einem runden Tisch ins evangelische Gemeindehaus an der Rheinstraße 26 eingeladen.
Der Handlungsbedarf ist angesichts 400 neuer Flüchtlinge allein im November groß. Zumal die Unterbringung in der Turnhalle keine „1-a-Lösung“ sei. „Was die Menschen dringend brauchen, sind mehr Privatsphäre und mehr Struktur im Alltag“, ermunterte Flüchtlingskoordinator Klaus Gierke Ehrenamtliche, den Flüchtlingen außerhalb der Unterkunft Angebote zu machen.