Hagen-Haspe. . Acht Künstler zeigen in der Kooperative K in Haspe aktuelle Werke. Die Jahresausstellung in der Produktions-Werkstatt in Haspe wird am Freitag eröffnet.

Die Veranstaltung in der Karlstraße 26 wird bestimmt gut besucht. Man könnte auch flapsig sagen, die derb-rustikale Produktions-Werkstatt wird am Freitagabend rappelvoll. „Hoffentlich so voll wie in den Vorjahren bei unseren Jahresausstellungen“, betont Dietmar Schneider. Er und seine Partner aus der Künstlergruppe Kooperative K laden am Freitag zur Vernissage ein; die Jahresausstellung 2015 läuft dann bis zum 29. November.

Die Rechnung ist einfach: Acht Künstler (sieben Kooperative-K-Mitglieder und eine Gastkünstlerin) stellen in den urigen Räumlichkeiten in Haspe nicht nur eigene Werke jüngeren Datums aus, sondern spenden auch jeweils zehn kleinere Kunstwerke. 80 Jahresgaben – Wert jeweils zwischen 80 und 120 Euro – werden dann am Freitag an die Förderer als Dankeschön ausgegeben. „Das ist Tradition, schließlich organisieren wir die mittlerweile 25. Jahresausstellung“, erklärt Schneider.

Abstrakt-filigrane Experimentierwerke

Was es in der Produktionsgalerie zu sehen gibt bzw. was an die Unterstützer verschenkt wird?

Judith Bisping-Jacobi zeigt ­abstrakt-filigrane Experimentierwerke, Fotografin Beba Ilic ein großformatiges Foto, das unter der Decke platziert wird. Die Besucher werden animiert, sich auf den Boden zu legen und in Muße das Foto-Suchbild auf sich wirken zu lassen.

Maler und Videokünstler Dietmar Schneider stellt Bilder aus seiner „Abendmahl“-Serie aus. Als Vorlage diente ihm die berühmte Abendmahl-Szene von Leonardo da Vinci, die im Dominikanerkloster in Mailand hängt. Schneiders Bilder sind allerdings mit Schriftzügen wie „Hass“, „Neid“ und „Unterdrückung“ gespickt. Außerdem zeigt Schneider in einem abgeteilten Bereich in der Werkstatt ­Videos; die Betrachter können sich auf einer Büßerbank niederlassen.

Vernissage und Werkstattgespräch

Die Vernissage startet Freitag um 20 Uhr und wird von Johnson McCloud musikalisch umrahmt.

Zur Finissage am Sonntag, 29. November, findet ein Werkstattgespräch statt.

Öffnungszeiten der Galerie: samstags und sonntags 15.30 bis 17 Uhr, mittwochs und freitags 18 bis 20 Uhr.

Andreas F. Arnold stellt große abstrake Werke aus; seine Jahresgaben sind schrillbunte Fotografien – Impressionen einer Musikband – die mit „Manege frei“ betitelt sind.

Acrylfarbe, Tusche und Tinte sind die Materialien, zu denen ­Daniela Hartmann greift. „Diving Print“ heißt ihre Serie, in denen der Betrachter aufgedruckte Fotografien erahnt.

Ferner ab Freitag in der Künstlerwerkstatt zu sehen: ihr Triptychon „Der rote Faden“, das Harmonie und Ruhe verbreitet.

Einfachheit und Langsamkeit

Akazien-, Kastanien- und Eichenholz verarbeitet Klaus Binke zu Skulpturen. In seinen Arbeiten sind stets die Grundformen Ei und Boot zu erkennen. „Ich verfolge die Prinzipien Einfachheit und Langsamkeit“, erläutert der Objektkünstler. Holz sei ein Material, dem man viel Zeit widmen müsse - ganz anders als einer Skizze – und an dem man sich körperlich richtig abarbeiten könne.

Sandra Letzing beschäftigt sich mit dem Thema Vergänglichkeit. Ihre Bilder – angelehnt an den ­holländischen Meister des Still­lebens Jan Vermeer – bilden verblühte Blumen und Pflanzen ab. Außerdem zeigt sie Personen, doch nicht als klassische Porträts, sondern vermummt. Was alle Motive vereint: Sie stechen aus einem dunklen Hintergrund hervor.

Als Gastkünstlerin zeigt Milica Reinhart Motive aus der kroatischen Stadt Vukovar. Ihre Botschaft: Den Wert und die Bedeutung fremder Kulturen zu erkennen und ihnen mit Respekt und Achtung zu begegnen, sollte selbstverständlich sein.