Hagen. . Das Bild „Pinatubo“ ziert den mittlerweile 20. Emil-Schumacher-Kunstkalender, in dem Ulrich Schumacher zwölf Werke seines Vaters (1912 bis 1999) für das Jahr 2016 vereint hat.

  • Der 20. Schumacher-Kalender ist da
  • Sohn Ulrich hat die Werke ausgesucht
  • Bilder aus allen Schaffensepochen

Die Eruption des Pinatubo auf den Philippinen war einer der gewaltigsten Vulkanausbrüche des 20. Jahrhunderts. Die Fernsehbilder der ungeheuren Aschefontäne gingen 1991 um die Welt und inspirierten auf der anderen Seite des Erdballs Emil Schumacher zu einem leuchtend roten Bild, das zu den beliebtesten Werken in der Sammlung des großen Hagener Künstlers gehört. Nun ziert „Pinatubo“ auch den Titel des mittlerweile 20. Emil-Schumacher-Kunstkalenders, in dem Ulrich Schumacher zwölf Werke seines Vaters (1912 bis 1999) für das Jahr 2016 vereint hat.

Limitierte Auflage

Das großzügige Format von 50 mal 70 cm (seit 2014 im Querformat) und die brillante Farbwiedergabe haben die Kalender zu Sammelobjekten werden lassen, was durch die limitierte Auflage (erneut nur 999 Stück) verstärkt wird. „Die Exklusivität soll auch erhalten bleiben“, betonte Cordula Schröder, die die Redaktion des Kalenders nach dem Tod ihres im März verstorbenen Mannes Friedhelm Schröder übernommen hat. So ist der Kalender erstmals bei einem Verlag in Castrop-Rauxel und zudem im Digitaldruck produziert worden. „Ich bin unheimlich glücklich, dass die Kalender-Tradition fortgesetzt werden kann“, zeigte sich Ulrich Schumacher, der unter dem Leitgedanken „Zeichen und Farbe“ Werke aus allen Schaffensepochen des Meisters ausgesucht hat, dankbar.

Das herrliche Blau

Neben „Pinatubo“ gehört sicherlich das fast vollständig in herrlichem Schumacher-Blau gemalte „Matora“ aus dem Jahr 1996 zu den herausragenden Bildern des Kalenders. Ob es sich nun um eine oberirdische Landschaft oder ein unterseeisches Gebirge handelt, mag dahingestellt bleiben, die Farbkomposition ist jedenfalls perfekt. Das Original befand sich lange in Hagener Privatbesitz, inzwischen ist sein Aufenthalt unbekannt.

Überwiegend abstrakt

Dagegen entstammt das 1965 entstandene „große rote Bild“ dem Besitz der nordrhein-westfälischen Kunstsammlung und imponiert durch die lodernde Leuchtkraft des Rot, die durch hellere Farbtöne wie Gelb und Orange noch hervorgehoben wird. Ein Ausbruch der Farben! Übehaupt zeigt der Kalender in diesem Jahr überwiegend ab­strakte Werke Schumachers.

Deren Ab­straktion ist aber gerade durch das malerische Hinterfragen von Grenzen zur Landschaft und im Spätwerk auch zur Figuration gekennzeichnet, wie mit „Agricola“ aus dem Jahr 1989 auf dem Märzblatt, das eine Figur vor einem Pferdefuhrwerk zeigt und so in der Kalenderblattfolge auf den nahenden Frühling verweist.

Als 1997 der erste Schumacher-Kalender erschien, war er mit einem Zitat des Künstlers versehen: „Jedenfalls der Erde näher als den Sternen.“ Diese Bodenständigkeit hat Emil Schumacher bis an sein Lebensende ausgezeichnet.