Hagen. Die vierte Fahrt führte die Fahrgäste an Bord des WP-Busses zum Stadttheater Hagen. Marketingleiter Jürgen Pottebaum führte die Besucher hinter die Kulissen.

  • Fahrgäste erleben Ballett-Matinee
  • Interessanter Blick hinter die Kulissen
  • Drei weitere Touren in diesem Jahr

Etliche der Teilnehmer kannten sich. Nicht näher, aber zumindest vom Sehen. „Sie sitzen doch immer zwei Reihen vor uns“ oder „Wir haben uns doch noch beim letzten Tag der offenen Tür kurz unterhalten“ – Kultur (in diesem Fall das Theater) verbindet eben.

Die vierte Leserbus-Tour führte knapp 50 Leser ins Stadttheater. Schon an der Start-Haltestelle „Fuhrparkstraße“, wo gut ein Dutzend Männer und Frauen den blau-weißen Leserbus bestiegen, kam ein Gemeinschaftsgefühl auf. Doch wurde der Musentempel von Werner Schmitter – er war am Ausflugstag der Chauffeur des umweltfreundlichen Hybridfahrzeugs der Hagener Straßenbahn – nicht direkt angesteuert, nein, erst wurde eine Schleife durch den Hagener Norden gezogen. Auf der Ehrenrunde stiegen weitere Tour-Teilnehmer ein, und dann begrüßte Jürgen Potte­baum, Marketingleiter des Theaters, die in der Elberfelder Straße anrollende Truppe.

Matinee und Rahmenprogramm

„Termin und Ziel dieser Bus-Tour passen mir ideal. Zur Ballett-Matinee wäre ich sowieso gegangen. Und nun gibt’s dazu noch ein schönes Rahmenprogramm“, strahlte Edelgard Menzel. Die ­Boelerheiderin, die von ihrer Nachbarin Doris Mahnke begleitet wurde, engagiert sich über ihre Tochter bei den Ballettfreunden, übernimmt ehrenamtlich auch schon mal Standdienste. „Die sozialen Kontakte halten jung“, versicherte die rüstige 80-Jährige.

Bis Weihnachten werden noch drei Ziele angesteuert

Der Leserbus bricht bis Weihnachten noch zu drei weiteren Fahrten auf.

Bei der nächsten Tour rollt der Bus am Samstag, 7. November, zur Lennetalbrücke, das Polizeipräsidium auf der Hoheleye wird am Samstag, 28. November, angesteuert, und diese Zeitung mit dem Pressehaus in der Schürmannstraße und dem Druckzen­trum in Bathey ist das Ziel am Freitag, 18. Dezember.

Wer mit dabei sein möchte, kann sich mit einem Coupon ­bewerben, den wir jeweils 14 Tage vor der Fahrt in unserer Zeitung ab­drucken.

Auch Christina Tönjann war nicht allein auf Tour gegangen. „Das ist doch mal ein passender Ferien­abschluss“, begeisterte sich die ­Breckerfelderin. Und Tochter Annika nickte. Die Sechsjährige war schon ein paar Mal im Theater. „Meine Schwägerin singt hier im Chor“, erzählte Mutter Christina Tönjann. Theater verbindet . . .

Die Ballett-Matinee wurde vom Hagener Ballett-Chef Ricardo Fernando, der seine Compagnie vorstellte, eröffnet: „Wir sind ein internationales Ensemble mit Tänzern aus u.a. Portugal, Japan, Israel und Brasilien.“ Dramaturgin Maria Hilchenbach moderierte die Veranstaltung mit Tanzproben: „Der erste Ballettabend der neuen Spielzeit – ,Tanz in drei Sätzen ‘ – hat am kommenden Samstag Premiere. Die drei beteiligten Choreographen haben alle ihre ganz eigene Handschrift.“

Haus ist 104 Jahre alt

Informativ gestaltete dann Jürgen Potte­baum den Blick hinter die Kulissen. Zahlenwerk – das Haus ist 104 Jahre alt, fasst 850 Besucher, die Bühne ist 9,60 Meter breit, und am Theater sind 280 Menschen beschäftigt – wurde durch den Gang durch versteckte Flure hin zu den Werkstätten spannend ergänzt.

Bernd und Ulrike Ahne schauten interessiert von links nach rechts: „Vor ein paar Tagen haben wir auf der Bühne noch ,Madama Butterfly’ gesehen. Wir haben kein Abo – das bindet zu sehr – doch wir besorgen uns häufig Karten im Freiverkauf.“

Ein „Wow“ ging durch die Gruppe, als der Kostümfundus mit ­130.000 Einzelstücken – von Kappen bis hin zu großen Roben – inspiziert wurde. Und dann war der Ausflug zu den „Brettern, die die Welt bedeuten“ auch schon vorbei und der blaue Leserbus rollte wieder vor.