Hagen-Mitte. . 19 Nachwuchskünstler nutzten die Gelegenheit, ihr Können auf der Probebühne Opus unter Beweis zu stellen. Hier fanden die Vorauswahlen zur 44. Auflage des „Bundeswettbewerbs Gesang“ statt.

  • Der Vorentscheid zum Bundeswettbewerb Gesang in Berlin fand in Hagen statt.
  • Es ging um den Bereich Musical und Chanson.
  • Die jungen Nachwuchstalente gaben vor der Jury im Hagener Theater Opus ihr Bestes.

Es ist der Traum vieler junger Menschen: Auf der großen Bühne eines Musicals oder Theaters zu stehen und die Zuschauer zu begeistern. Am Samstag bekamen 19 Nachwuchskünstler die Gelegenheit, ihr Können auf der Probebühne Opus im Hagener Theater unter Beweis zu stellen. Hier fanden die Vorauswahlen zur 44. Auflage des „Bundeswettbewerbs Gesang“ in den Kategorien Musical und Chanson statt. Wer überzeugte, löste ein Ticket für die Finalrunde in Berlin Ende des Jahres.

Der Ablauf war für alle Teilnehmer gleich. Sie traten vor eine sechsköpfige Jury in das helle Licht der Scheinwerfer – angestrahlt und in Szene gesetzt für 15 Minuten Vortragszeit, in denen sie alles geben mussten. Aus einem 30-minütigen Repertoire an Liedern, welches die Künstler zuvor einreichen mussten, wählte die Jury insgesamt zwei aus. Ein drittes Lied konnte jeder frei wählen.

Vorauswahl alle zwei Jahre in Hagen

Der „Bundeswettbewerb Gesang“ richtet in Hagen alle zwei Jahre die Vorauswahlen in den Kategorien Musical und Chanson aus.

Am Samstag bekamen sechs der Teilnehmer einen Platz für die Finalrunde in Berlin.

Neben Engagements bei verschiedenen Bühnen bundesweit erwarten die Gewinner des Bundeswettbewerbes Förderpreise von bis zu 5000 Euro.

„Wir proben seit drei Monaten jeden Tag an den Stücken“, erläuterte Elias Krischke. Der hellblonde 19-Jährige trat im Juniorenbereich an und ist zurzeit im zweiten Studienjahr der Musicalausbildung. Die Liebe zu Musik, Tanz und Gesang liegt bei ihm in der Familie. „Meine Schwester spielt zurzeit beim Musical ‚Das Wunder von Bern’ und mein Bruder ist Komponist. Für mich gab es keinen Plan B“, erzählte er und lachte.

Das oft zitierte „Haifischbecken Showgeschäft“ ist für die Nachwuchskünstler kein Grund, diese berufliche Laufbahn zu meiden. „Wenn man liebt was man tut, dann wird sich immer etwas ergeben“, betonte Sarah Wilken, die gemeinsam mit Elias studiert.

Ticket für Finalrunde in Berlin gesichert

Für junge Musiktalente gehört der bundesweite Gesangswettbewerb deshalb zu den wichtigsten in Europa, nahm doch die Karriere von so manchem bekannten Künstler der Gegenwart hier ihren Anfang. So stand etwa 1987 der damals 25-jährige Max Raabe auf dem Siegertreppchen – heute bekannter Sänger und Leiter des Berliner Palast Orchesters.

Nicht zuletzt deshalb gehörten zur Jury in Hagen unter anderem der Intendant des Stadttheaters, Norbert Hilchenbach, sowie der Oberspielleiter Thilo Borowzcak. Vielleicht haben sie ohne es zu wissen unter den Teilnehmern schon den Hauptdarsteller für eines ihrer zukünftigen Theaterstücke gesehen?

Neben der beruflichen Perspektive hat der Wettbewerb auch einen positiven Effekt auf die Ausbildung. „Die Studenten lernen hier unglaublich viel. Sei es in der langen Vorbereitungszeit davor oder durch das Zuschauen der Performance von Mitbewerbern“, erläuterte Professor Michael Mills von der Folkwang Universität der Künste. Er übernahm an diesem Tag die musikalische Begleitung vieler seiner Studierenden.

Am Ende konnte Elias neben fünf weiteren Teilnehmern eines der begehrten Tickets für die Finalrunde in Berlin ergattern. Aber auch für diejenigen, die dieses Glück nicht hatten, bot sich im Anschluss noch die Gelegenheit zum persönlichen Beratungsgespräch mitsamt hilfreichen Tipps für zukünftige Auftritte. Auf das letztlich alle ihrem Traum vom Leben auf der Show- oder Theaterbühne zumindest ein Stückchen näher kommen konnten.