Hagen. . Die WP-Bustour führte ins Straßenbahn-Depot am Pfannenofen. Dabei wurden den Besuchern nicht bloß die Leitstelle, sondern auch die Werkstatthallen präsentiert.
- Die WP-Bustour führte diesmal ins Straßenbahn-Depot.
- Besucht wurden Leitstelle, Werkstatt und Busschule.
Der blaue WP-Bus muss rot sein. Zumindest auf dem Monitor, den Elmar Göbel vor Augen hat. Der Mann ist Verkehrsmeister in der Leitstelle der Hagener Straßenbahn. Und von der aus hat man jeden Bus, der sich auf Hagener Straßen bewegt im Griff. Rot sind die Busse, die Verspätung haben. Und da ist der blaue WP-Bus mit von der Partie. Über ein paar Minütchen würden wir hier keine Zeile verlieren – aber mehr als eine Viertelstunde?
Von den mehr als 40 Fahrgästen stört das an diesem Samstagmorgen niemanden. Denn jede Minute, die sich die Truppe quasi selbst aufgebrummt hat, hat sich gelohnt. So informativ war es, das Heimspiel des WP-Busses auf dem Betriebsgelände der Hagener Straßenbahn.
136 Busse müssen organisiert werden
Eigentlich geht das ja im besten Fall so: Man stellt sich an eine Haltestelle, der Bus kommt pünktlich, man steigt ein, hat einen ordentlichen Sitzplatz, lässt sich sanft durch die Stadt kutschieren und steigt pünktlich und wohlbehalten dort aus, wo man hin möchte. Dahinter aber steckt so unglaublich viel, von dem der Fahrgast auf seinem Platz nichts ahnt. „136 Busse der Hagener Straßenbahn und noch einmal acht der Tochter Sander sind auf den Straßen unterwegs“, sagt Paul-Gerhard Spoden, Betriebsdirektor der Hagener Straßenbahn, „pro Jahr fahren wir insgesamt 8,4 Millionen Kilometer durch die Stadt.“ Also ungefähr elfmal von der Erde zum Mond und auch wieder zurück.
Nach WP-Bustour führt ins Hagener Stadttheater
Der WP-Bus bricht bis Weihnachten noch zu vier weiteren Fahrten auf.
Bei der nächsten Tour rollt er am Samstag, 17. Oktober, ab der Haltestelle Funkeparkstraße über Vorhalle und Eckesey zum Stadttheater.
Wer mit dabei sein möchte, kann sich mit einem Coupon bewerben, den wir 14 Tage vor der Fahrt in unserer Zeitung abdrucken.
Busse müssen abends nach einem bestimmten System geparkt werden und am nächsten Morgen die Fahrzeughalle wieder verlassen. Sie müssen getankt werden. Natürlich werden sie gewartet, repariert und gereinigt. Daneben müsse Fahrten koordiniert werden. Baustellen und Umleitungen müssen in den Fahrplan eingefügt werden. Und nicht zuletzt geht es auch noch um das Thema Sicherheit im Bus.
Das ist das Gebiet, auf dem Sabine Thiel die Leser in der Busschule unterrichtet. Dennis heißt der kleine Kerl, der sie dabei unterstützt. Und er ist derjenige, der an diesem Tag am meisten einstecken muss. Erst steht er zu nah an der Bordsteinkante und wird einfach umgefahren. Dann segelt er bei der Vollbremsung quer durch den Bus. Dennis ist eine blaue Plastiktonne. Und sie zeigt großen und kleinen Fahrgästen, wie wichtig es ist, sich bei einer Busfahrt immer richtig festzuhalten.
Die Vollbremsung in der „Höllenstraße“ hinterlässt Eindruck. Vor allem bei den kleinen Mitfahrern wie Erik Berghaus aus Breckerfeld. „Das hat echt Spaß gemacht“, sagt der Erstklässler, der mit Oma Christa Jacobi in den WP-Bus gestiegen ist. „Sonst fahre ich ja auch immer mit Oma Bus.“
Ein Modell-Fahrzeug als Erinnerung
Gefallen hat es auch einem echten Profi. Hans Schellberg war selbst bis vor 15 Jahren Busfahrer, und ist mit jenem Eineinhalbdecker, den alle Fahrgäste als Modell zur Erinnerung mit nach Hause nehmen dürfen, selbst nach Breckerfeld gefahren. „Da“, sagt der Rentner, der mit Gattin Marlies und Enkeltochter Jana an Bord ist, „musste man noch richtig hart arbeiten.“ Überhaupt habe sich vieles geändert. All die Technik, all die Elektronik. „Früher haben die in der Leitstelle noch vor zwei Monitoren gesessen.“ Heute verliert ein Laie schnell den Überblick.
Nach Breckerfeld geht es auch dieses Mal zurück. Für den blauen Bus, der auf dem Monitor rot leuchtet. Teils Lautlos und spritsparend – der WP-Bus ist ein Hybridfahrzeug.