Hagen. . Der WP-Bus rollt durch Hagen. Bei der Jungfernfahrt ging es ins Westfalenbad. Sechs weitere Touren stehen bei der Aktion bis Ende des Jahres an.

Tief im Süden, Haltestelle Sterbeck, Samstagmorgen, 10.11 Uhr. Im äußersten Zipfel der Stadt lässt Werner Schmitter einen Motor an, den man vorne kaum noch hört. Der WP-Bus fährt mit Strom. Und der Busfahrer der Hagener Straßenbahn ist der erste, der das außergewöhnliche Hybrid-Fahrzeug im blau-weißen Design über Hagens Straßen steuert. Bei einer in jeder Hinsicht besonderen Jungfernfahrt.

WP-Foto Michael Kleinrensing
WP-Foto Michael Kleinrensing © Michael Kleinrensing

Zu der haben die WP-Stadtredaktion und die Hagener Straßenbahn gemeinsam geladen. Und soll rollt der Bus auf einer Linie, die Streckenplaner nur für diesen Tag konzipiert haben. Durch das Volmetal, über Emst, durch die Innenstadt und Altenhagen direkt bis zur Endhaltestelle Westfalenbad. Ein tolle Aktion, wie sich später herausstellt, weil alle Mitfahrer großen Spaß haben.

Erste Fahrgäste aus Breckerfeld

Moritz und Martin Würfel aus Breckerfeld sind die ersten Fahrgäste an Bord des Busses. „Willkommen“, sagt Werner Schmitter, nachdem er die Tür am Bahnhof Rummenohl geöffnet hat. Willkommen zu einem Familientag, der neben reichlich Information vor allem eines garantiert ist: Spaß, Spaß und noch mal Spaß.

Nächste Station Freilichtmuseum

Die WP-Stadtredaktion Hagen und die Hagener Straßenbahn laden bis Dezember zu sechs weiteren Fahrten mit dem WP-Bus.

Die nächste Fahrt am Samstag, 5. September, führt ins Freilichtmuseum, wo Museumsleiter Uwe Beckmann den Fahrgästen ganz besondere Einblicke hinter die Fachwerkkulissen des LWL-Museums gewährt.

Weitere Fahrten führen dann bis Weihnachten zur Großbaustelle Lennetalbrücke, ins Stadttheater Hagen, auf das Betriebsgelände der Hagener Straßenbahn AG, zum Polizeipräsidium auf der Hoheleye und zur Westfalenpost (Pressehaus und Druckzentrum).

Die Fahrten werden 14 Tage vor dem Termin ausgeschrieben. Eine Bewerbung ist mit dem abgedruckten Coupon und unter hagen-aktion@westfalenpost.de möglich.

Für die Information ist Bäderleiter Uwe Begall zuständig. Der Mann, der seit einer gefühlten Ewigkeit bei Hagenbad arbeitet, nimmt die Fahrgäste mit an einen außergewöhnlichen Ort. An den tiefsten Punkt des Westfalenbades. Der liegt rund 14 Meter unter der Erde.

Hier schlägt das Herz des modernen Bades. „Wenn hier unten mal nichts mehr geht, wäre auch oben sofort Schluss“, sagt Begall, der im Gewirr zwischen Rohren, Leitungen und Filteranlagen den Überblick behält. „Als das Westfalenbad gebaut wurde, haben wir hier unten schon Testläufe durchgeführt. Da standen oben noch die Bagger.“

Aquaballs und Hindernisparcours auf dem Wasser 

Unten schlägt das Herz, oben gibt es Party. Und zwar im Becken. Dafür sorgen Wioletta Czebozovowiez und drei weitere Mitarbeiter in dunkelblauen Shirts. Das Event-Team von Hagenbad hat für kleine und große Fahrgäste ein besonderes Programm auf die Wasseroberfläche gestellt: in Aquaballs über das Wasser flitzen, einen aufgeblasenen Hindernisparcours meistern und schließlich die neue Kletterwand erobern.

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© WP Michael Kleinrensing

Da lässt sich Matti, fünf Jahre alt und stolzer Besitzer des Schwimmabzeichens in Bronze, nicht lange bitten. Er darf als erster in den Ball, den Wioletta Czebozovowiez und Inga Mahler mit einem Riesenföhn aufblasen. „Kalter Wind“, sagt Wioletta Czebozovowiez, „du sollst dich fühlen wie am Meer.“ Matti fühlt, Matti flitzt und Matti purzelt, ohne ins Wasser zu fallen. „Ich will noch mal“, sagt er, als Inga Mahler neben dem Becken den Reisverschluss des überdimensionalen Balls öffnet und die Luft auf einen Schlag entweicht.

Gewagte Flüge an der neuen Kletterwand im Westfalenbad 

Hinauf ist schwerer als hinab. Das gilt für die nagelneue Kletterwand am Sprungbecken des Westfalenbads. Beim Wettklettern gibt es Preise für die besten wie Maximilian, der in 24 Sekunden oben ist. Aber die Sieger fallen am Tiefsten. Rund fünf Meter sind es vom Ende der Wand bis zur Wasseroberfläche.

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© WP Michael Kleinrensing

Beine zusammen, gerade Position, Luft anhalten, eintauchen. Herrlich. „Gerade am Ende zieht es in den Fingern“, sagt Lina, „da wo die Wand oben gewölbt ist. Und wenn man dann noch runterguckt und sieht, wie hoch man ist…“

Rückfahrt ab Haltestelle Westfalenbad – Samstag, 14 Uhr. Bianca und Emilia Leppert sitzen wieder im WP-Bus: „Ein toller Vormittag. Das hat echt total Spaß gemacht“, sagt Emilia. Und freut sich auf den nächsten Besuch im Bad. Dann nicht mit der WP, sondern mit der sechsten Klasse der Gesamtschule Eilpe. Emilia hat in diesem Schuljahr Schwimmunterricht.

Haltestelle Rummenohl – kurz vor der Endhaltestelle. Moritz und Martin Würfel sind die letzten, die aus dem WP-Bus aussteigen. Ende einer außergewöhnlichen Jungfernfahrt.