Hagen. Bereits zum dritten Mal bringt Regisseurin Miriam Michel ein Werk des fabelhaften Düsseldorfer Dichters Martin Baltscheit auf die Bühne.
Mit dem Düsseldorfer Kinderbuchautor Martin Baltscheit (50), der für sein Schaffen mehrfach ausgezeichnet wurde, hat das Hagener Kinder- und Jugendtheater Lutz bereits erfolgreich zusammengearbeitet.
Nach „Nur ein Tag“ und „Tote Pinguine schmecken nicht“ bringen Regisseurin Miriam Michel und Ausstatter Jeremias H. Vondrik nun zum dritten Mal ein Werk des fabelhaften Dichters auf die Bühne. In der Tat handelt es sich bei dem Theaterstück für Kinder ab acht Jahren um eine Fabel. Ein Bär im Zoo, der sein Leben einsam hinter Gittern und Mauern verbringt, träumt von der Freiheit. Immerhin wird er dreimal am Tag gefüttert. Das beobachtet eine Krähe, die zwar frei ist wie der Wind und von Gehege zu Gehege über den Zoo hinwegfliegen, von drei Mahlzeiten am Tag aber nur träumen kann. Die beiden so unterschiedlichen Tiere werden Freunde und lassen sich auf einen Rollentausch ein. Die Krähe wird zum Bären – nie wieder Hunger. Der Bär wird zur Krähe – endlich frei. Was für ein Glück! Oder doch nicht?
Rollen mit Profi-Schauspielern besetzt
„Ich war mit den Kindern bei den Bären im Zoo“, berichtet Baltscheit über die Entstehung seiner Geschichte: „Und sah eine Krähe im Gehege. Die war da gerne und freiwillig und auf ein Stück Fleisch aus. Der Bär hat sich nicht für sie interessiert. Aber ich – für Freiheit und freiwillige Gefangenschaft und wo wir Menschen eigentlich stehen.“
Premiere am Sonntag
Die Uraufführung ist am Sonntag, 27. September, um 11 Uhr im Lutz. Alle weiteren Termine gibt es auf der Homepage www.theaterhagen.de
In den Rollen der Krähe und des Bären sind Marie-Theresa Lohr und Andreas Kunz zu erleben, zwei professionelle Schauspieler, die in Miriam Michels Inszenierung von „Tauben im Gras“ erstmals auf der Bühne des Lutz zu sehen waren. „Ja, sie sind arrivierte Schauspieler, aber sie nehmen das Stück sehr ernst und spielen gern vor Kindern“, sagt die Regisseurin, die sich die Freiheit herausgenommen hat, die Fabel mit einem Lied von David Hasselhoff zu untermalen, zu dem sie als Jugendliche leidenschaftlich abgetanzt hat: „I’ve been looking for freedom.“