Hagen-Mitte. 258 Kinder und Jugendliche machen mit – und das freiwillig. Die 26. Hagener Schul- und Jugendtheatertage starten am kommenden Montag und enden am kommenden Dienstag.

258 Kinder und Jugendliche machen mit – und das freiwillig. Und die Altersspanne ist enorm: Die jüngsten Teilnehmer, die auf der Bühne schauspielern, tanzen oder musizieren, sind gerade mal sechs Jahre alt, die ältesten 28. Und von einer Eintagsfliege kann man wahrlich auch nicht reden, denn die Schul- und Jugendtheatertage finden zum 26. Mal statt.

„Was junge Menschen in diesen zwei Tagen auf unseren Bühnen präsentieren, ist faszinierend und in Anbetracht der Themenwahl auch vielfach mutig“, lobt Norbert Hilchenbach das Engagement der teilnehmenden Schüler. „Die Begeisterung stimmt mich wirklich optimistisch, denn die Beschäftigung mit dem Theater scheint bei den Kindern und Jugendlichen wirklich Lust zu wecken“, fügt der Intendant, der gleichzeitig auch Jury-Präsident ist, an.

Zwölf Stücke werden Anfang der kommenden Woche (Montag und Dienstag) im Theater auf die Bühne gebracht. Vier Grundschulen und drei Gymnasien nehmen teil, ferner drei außerschulische Einrichtungen. Und die Großveranstaltung strahlt ins Umland aus, so machen Gruppen aus Dortmund, Bochum und Unna mit.

Widerstand oder Anpassung in Antigone

„Die Mischung macht’s“, ist sich Lutz-Leiter Werner Hahn, der die Schul- und Theatertage seit Jahren betreut, sicher. „Es gibt Eigenproduktionen, Stücke mit Musik, echte Klassiker und moderne Theateraufführungen.“

Ein Beispiel par excellence für einen echten Klassiker ist zum Beispiel die Aufführung „Antigone“ von Abiturienten der Rudolf-Steiner-Schule. Die Waldorfschüler beteiligten sich schon im letzten Jahr an den Theatertagen – damals als Zwölftklässler – mit einem Schiller-Stück. „Die Schüler waren von der Atmosphäre im Theater und vom Spielen auf einer richtigen Bühne so begeistert, dass sie dieses Mal unbedingt wieder mitmachen wollten“, erzählt Waldorf-Lehrer Uwe Depping. Und fährt fort: „In den letzten Wochen hatten sie also nicht nur Abi-, sondern auch Probenstress. Das Letztere ­allerdings ganz freiwillig.“

In „Antigone“ geht es um die stets aktuelle Frage „Widerstand oder Anpassung?“ Das Stück wird am Montag um 17.45 Uhr auf der Hauptbühne gezeigt.

Für die Veranstaltung gibt es Einzel- und Tagestickets

Der Startschuss für die 26. Schul- und Jugendtheatertage fällt am Montag, 15. Juni, um 11.15 Uhr.

Die Preisverleihung findet am Dienstag, 16. Juni, um 21 Uhr statt; die Veranstaltung endet gegen 22 Uhr im Großen Haus.

Zwischen 6 und 28 Jahren sind die Teilnehmer, die auf der Hauptbühne, sowie im Theater Lutz und auf der Probebühne Opus spielen.

Einzeltickets kosten 2 bzw. 3 Euro, Tagestickets kosten 5 bzw. 8 Euro.

Schon seit ewigen Zeiten dabei: das Albrecht-Dürer-Gymnasium. Jüngere Schüler – 60 an der Zahl – haben das Stück Momo nach dem berühmten Roman von Michael Ende einstudiert. Und ihre älteren Kollegen aus der Theater-AG (Klassen neun bis zwölf) spielen im Großen Haus „Ab heute heißt du Sara“, eine Geschichte, in der Nazizeit spielt.

Fünf Mädchen gehören zur Gruppe

Christiane Wurst, Lehrerin an der Grundschule Volmetal, weiß, wie viel Mehrarbeit und Engagement die Teilnahme an den Theatertagen abverlangt: „Aber es lohnt sich – für die Kinder und auch für uns Lehrer.“ Ihre 4. Klasse führt das Stück „Die Fische, die keine Fische mehr sein wollten“ am nächsten Dienstag im Lutz auf.

Zum mittlerweile neunten Mal macht das AWo-Jugendcafé Real aus Hohenlimburg mit. Einrichtungsleiter Frank Siebel: „Unsere AG besteht aus fünf Mädchen zwischen 13 und 19 Jahren. Es scheint, dass Mädchen mutiger in puncto Schauspielerei sind.“

Das Hohenlimburger Quintett bringt am Montagabend im Lutz die Eigenproduktion „Ohne dich“ auf die Bretter.

Übrigens: Zum wiederholten Mal unterstützt der Theaterförderverein die Veranstaltung. „Der Verein spendet jeder Teilnehmergruppe eine Art Startgeld“, lobt Werner Hahn.