Boele. . Auf der Festwiese der Loßröcke feierten am Wochenende drei Tage lang die Pfadfinder ihr Jubiläum. Über Nachwuchs muss sich die Organisation keine Sorgen machen.

Schon die Eröffnung am Lagerfeuer war für Nicht-Pfadfinder sicherlich ein Erlebnis. Rund um den zentralen Platz inmitten der Festwiese an der Malmkestraße hatten sich die „Scouts“ mit zahlreichen Gästen versammelt. Sie schauten den Flammen zu, wie sie langsam entlang der senkrecht aufgestellten Holzscheite nach oben kletterten. Musikalisch begleitet wurde die Zeremonie durch ein besonderes Lied: „Flinke Hände, flinke Füße“ - die inoffizielle Hymne der Pfadfinder. Ausgeschmückt durch Gitarrenklänge und viel Körpereinsatz gaben Ehemalige des Stammes Boele-Helfe gemeinsam mit aktiven Leitern und dem Nachwuchs „ihr Lied“ zum Besten. Es war der Auftakt eines langen Jubiläumswochenendes, an dem die Wurzeln von einem der größten Stämme Deutschlands ebenso gefeiert wurden, wie seine Zukunft.

Dabei bekamen die Gäste viel geboten. Für die Jüngeren rockte nach offizieller Eröffnung am Freitagabend die „Haus- und Hofband“ der Pfadfinder, „Schmitz Katze“, das Festzelt. Eines der Highlights am Samstag war das riesige Grillfest mit über 300 Teilnehmern und reichlich Schmackhaftem. Am Sonntagmorgen wurde zudem ein Gottesdienst gefeiert, bei dem ehemalige geistliche Betreuer des Stammes die Leitung übernahmen.

Wie beim Klassentreffen

Neben dem Programm war das Fest für die Pfadfinder des Stammes aber vor allem eines: ein großes Klassentreffen. Unter den Gästen fanden sich viele bekannte Gesichter - vom Stammesgründer Hans Kasper bis zum heutigen Leiter. „Ich habe hier viele alte Freunde wiedergesehen, die ich zum Teil seit Jahren nicht mehr gesehen hatte“, erzählte Claus Vormann, der selbst lange als Pfadfinder in Boele aktiv war. Ein Ergebnis langer Planung, denn in 50 Jahren sammelten sich viele Ehemalige an, die es zu informieren galt. Das Zusammensuchen von Adressen begann vor einem Jahr. „Wir haben die früheren Leiter angeschrieben und diese haben die Einladung dann an ihre Schützlinge von damals weitergegeben“, erläuterte Iris Hofnagel vom Organisationsteam. Die Arbeit zahlte sich aus. Insgesamt fanden am Wochenende über 1000 Besucher und Freunde des Stammes aufs Festgelände.

Trotz viel Tradition und Erinnerung blieb der Blick aber nach vorne gerichtet - wobei die Pfadfinder im Hagener Norden sehr gelassen sein konnten. Aufgrund des hohen Andrangs existieren Wartelisten für die Aufnahme in den Stamm. „Pfadfinder sein ist auch heute noch in“, meinte daher Hofnagel mit viel Stolz in der Stimme. Die Zahlen geben ihr recht. Für viele ist die Mitgliedschaft beim Stamm nicht nur lockerer Zeitvertreib, sondern fast eine Lebenseinstellung. „Nach der Geburt meiner Kinder habe ich beide direkt angemeldet. Die Große wird nächstes Jahr sieben und fängt dann an“, erzählte Sandra Dresches, die selbst als Leiterin in Boele aktiv war.

Verbindende Freundschaft

So passte auch die Schlusszeile der inoffiziellen Hymne, die die Pfadfinder gemeinsam sangen, ins Bild: „Freundschaft, die zusammenhält, so verändern wir die Welt“. Ein Satz, der das Jubiläumsfest sowie das Innenleben des Vereins geradezu idealtypisch beschreibt.