Hagen. . Die Krise der Hagener Grünen spitzt sich weiter zu: Jetzt werden aus der Partei Forderungen laut, die Fraktionsspitze solle zurücktreten.

Die seit Monaten schwelenden Konflikte bei den Hagener Grünen rund um den Fraktionsausschluss von Ratsfrau Barbara Richter erlebten am Wochenende ihren nächsten unrühmlichen Tiefpunkt: Ex-Ratsherr Sebastian Kayser und Ex-BV-Mitte-Vertreter Jürgen Klippert, die aktuell für die Grünen noch in den Aufsichtsgremien verschiedener Stadt-Tochterunternehmen agieren, forderten die beiden Fraktionssprecher Nicole Pfefferer und Joachim Riechel in einem offenen Brief an Fraktion und Partei auf, zurückzutreten und damit „die Verantwortung für ein katastrophales Jahr grüner Politik in Hagen zu übernehmen“. Gemeint sind die Ämter beider im Rat sowie Pfefferers Funktion in der Bezirksvertretung Hohenlimburg.

Schlechtes Krisenmanagement

Hintergrund ist der permanente Vorwurf aus Reihen des linken Flügels der Grünen, dass die Fraktion durch „falsche Tatsachenbehauptungen“ Barbara Richter, die inzwischen auch juristisch gegen ihren Fraktionsausschluss vorgeht, ins Abseits gedrängt habe. „Die Mehrheit der Fraktion scheint unserer Ansicht nach nur noch unter dem Motto zu handeln: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Um dieser ebenso platten wie selbstzerstörerischen Haltung entgegentreten zu können, wäre ein starker Fraktionsvorstand von Nöten“, analysieren Klippert und Kayser.

Mit einem strategischen Kommunikations- und Krisenmanagement sei hier großer Schaden für die grüne Sache in Hagen abzuwenden gewesen. Diese Qualitäten habe das Vorstandsteam Pfefferer/Riechel jedoch nie entwickelt, sondern bei dem Vorwurf des fraktionsschädlichen Verhaltens von Frau Richter „wiederholt Ursache und Wirkung bewusst verdreht“.

Lügen-Vorwürfe

Die ehemaligen Rats- und BV-Vertreter kommen schließlich zu der Quintessenz: „Dass Eure Lügen über die Wahrheit gestellt werden, ist für uns unerträglich. Macht den Weg frei für einen Neuanfang in der grünen Fraktion in Hagen, damit wieder grüne, politische Inhalte im Vordergrund stehen, um unsere Stadt ein Stückchen weiter nach vorne zu bringen.“