Hagen-Mitte. . Nachdem ein junger Mann in einer Hagener Moschee einige Hefte anzündete, hat sich der Staatsschutz in die Ermittlungen eingeschaltet.

Ein etwa 20-jähriger Mann legte am Samstagmorgen in der Moschee an der Körnerstraße ein Feuer neben einem Holzschrank. Angesichts der Vorgehensweise des Täters geht die Hagener Kripo bislang jedoch noch nicht von einem gezielten Brandanschlag aus, sondern eher von einer mutwilligen Sachbeschädigung. Zwischen 6.30 und 7 Uhr betrat der unbekannte Brandstifter den Gebetsraum.

Dort entnahm er einem Regal fünf oder sechs Schulungshefte und zündete sie auf dem Teppich des Gebetsraumes an. Als die ersten Flammen schlugen, verließ der Verdächtige fluchtartig die Moschee. Die entzündeten Hefte lösten den Brandmeldealarm aus, woraufhin der Jugendwart der Moschee, der sich in der Nähe aufhielt, zum Brandort eilte. Ihm gelang es, das Feuer mit einem Eimer Wasser zu löschen. Auf dem Teppich entstand ein Brandfleck.

Polizei setzt auf Zeugenhinweise

Bei dem Täter soll es sich um einen jungen Mann im Alter von etwa 20 Jahren handeln. Die Polizei ermittelt vorläufig in alle Richtungen. Da ein fremdenfeindlicher Hintergrund nicht auszuschließen ist, hat der Staatsschutz der Hagener Polizei die Ermittlungen übernommen. Zeugen, die in dem Zeitraum verdächtige Beobachtungen an der Körnerstraße gemacht haben, werden gebeten, sich unter 986 2066 zu melden.

Gemeinde zeigt sich entsetzt

Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) verurteilte am Samstag „den feigen Anschlag“, so ihr Sprecher Erol Pürül, auf das Schärfste. In der jüngsten Vergangenheit sei ein starker Anstieg von Angriffen auf Muslime und ihre Einrichtungen in Deutschland zu verzeichnen. „Die VIKZ-Gemeinde ist entsetzt über den Anschlag und hofft, dass der Täter möglichst schnell gefasst wird“, erklärte Pürül gegenüber dieser Zeitung.