Hagen. . Sven Lau und Co. waren nicht nur zum Essen in Hagen. Der Staatsschutz weiß, dass die Salafisten auch in einer Hinterhof-Moschee aktiv waren.

Sven Lau und Co. sind nicht nur zum Essen in einem Imbiss an der Bahnhofstraße nach Hagen gekommen – davon geht der Staatsschutz Hagen inzwischen aus. Es hat ganz offensichtlich auch Treffen in einer kleinen Hinterhof-Moschee gegeben.

Lau gilt als ein führender Vertreter der islamistischen Salafisten-Bewegung und war unter anderem einer der Hintermänner der in Wuppertal aufgetretenen Scharia-Polizei. Dass er und weitere Salafisten-Vertreter in Hagen unterwegs sind, war durch Internet-Veröffentlichungen eines Imbisses an der Bahnhofstraße öffentlich geworden. Auf seiner Facebook-Seite hatte der Imbiss mit den umstritten Gästen geworben – unsere Zeitung hatte darüber berichtet. Die Moschee, in der sie sich vorher aufgehalten hatte, ist keine der etablierten in Hagen. Sie ist relativ neu und klein.

Nähe zu Wuppertal

Der islamistische Prediger Sven Lau, auch Abu Adam genannt.
Der islamistische Prediger Sven Lau, auch Abu Adam genannt. © dpa

Seine Abteilung registriere die Entwicklungen sehr genau, so Matthias Stascheidt, der Leiter des Staatsschutzes der Hagener Polizei: Man sehe die Versuche, hier in Hagen Fuß zu fassen, weil der Druck in den bisherigen Salafisten-Hochburgen Wuppertal und Solingen größer geworden sei. „Zu Hagen gibt es halt die räumliche Nähe“, so Stascheidt. „Aber die salafistischen Aktivitäten sind nach unseren Erkenntnissen nicht größer als in anderen Städten. Bei uns gibt es für diese Bewegung keine besseren Voraussetzungen.“

Radikale Moschee verhindert

Und der Leiter der Staatsschutz-Abteilung betont auch: „In den etablierten Hagener Moscheen und Vereinen haben die Salafisten keinen Zugang. Dort ist man sehr streng darauf bedacht, sie raus zu halten und sich zu distanzieren.“

Zumindest ein Versuch aus dem Wuppertaler Salafisten-Umfeld, auf einem Gelände in Hagen eine neue Moschee zu etablieren, konnte schon verhindert werden. Matthias Stascheidt: „Wir haben im Vorfeld mit dem Vermieter gesprochen und ihn überzeugen können, dass er keinen Vertrag abschließt.