Wehringhausen. . Es sind grüne Oasen im auf den ersten Blick tristen Grau. Im Stadtteil Wehringhausen öffnen am Sonntag die Hinterhöfe. In Hagen eine Veranstaltung mit Tradition.

Grüne Oasen im wahrlich nicht nur beschaulichen Stadtteil Wehringhausen? Und ob – wie jedermann am Sonntag sehen kann. Zum zehnten Mal heißt es „Tag der offenen Hinterhöfe“, und dabei geht es nicht nur um idyllische Hinterhöfe und besonders schön gestaltete Gärten, sondern auch um funktionierende Nachbarschaften und um Erfahrungsaustausch rund um Blumen, Sträucher und Bäume. Außerdem gibt’s ein buntes Rahmenprogramm, das von etlichen kreativen Köpfen gestaltet wird.

„Der Wunsch nach dem Blick in Nachbars Garten und zu netten Gesprächen steht bei unserer ehrenamtlichen Bürger-Aktion im Mittelpunkt“, unterstreicht Silke Pfeifer. Sie ist Sprecherin der neu gebildeten Interessengemeinschaft, zu der auch Hedda Vorwohlt-Harendza, Ihsan Alisan, Joshua Winkler und Jürgen Quass gehören.

Idyllisches Gartencafé

Und auch Eva Schäfer, Vorsitzende des Vereins „Erzählcafé Altes Backhaus“, steht am Sonntag mit ihrem Team parat. Schließlich ist ihr idyllisches Gartencafé Dreh- und Angelpunkt, hier trifft man sich zum Klönen und hier starten die Führungen durch den Stadtteil.

Führungen durch den Stadtteil und über den Friedhof

Kostenlose Führungen mit interessanten Geschichten aus dem Stadtteil starten am Sonntag ab dem Erzählcafé in der Lange Straße 30 um 11, 13 und 15 Uhr. Eine Anmeldung hierzu ist nicht nötig.

Kostenlose, einstündige Führungen über den kulturhistorischen Buschey-Friedhof bietet Christian Fisseler. Treffpunkt um 14 und 16 Uhr an der Grünstraße 2. Anmeldung nicht erforderlich.

„Wehringhausen – Augen zu und durch“ – diesen Spruch können Silke Pfeifer und ihre Mitstreiter nicht mehr hören. „Durch die Verschönerung der Hinterhöfe entsteht auch ganz viel Zwischenmenschliches“, wirbt Silke Pfeifer für die Aktion, die vor elf Jahren mit sechs Gärten an den Start ging (im Kulturhauptstadtjahr 2010 wurde pausiert). „Heute beteiligen sich Bürger mit elf Gärten, außerdem mit Rabattenbeeten, Bürgerbeeten zur Wohnumfeldverschönerung und mit diversen Hinguckern.“

Familiäre Atmosphäre

Eine grüne Kostbarkeit ist zum Beispiel die fast 100 Jahre alte Ulme, die den Garten von Frauke Bobber in der Paschestraße 8 ziert. Unter dem Motto „Ganz wie damals“ präsentiert Frauke Bobber in familiärer Atmosphäre Wiese und Gerätehaus samt kleinem Platz für Stühle und Tische.

Grüne Oasen wie diese prägen die Wehringhauser Hinterhöfe.
Grüne Oasen wie diese prägen die Wehringhauser Hinterhöfe.

Kaffee und Kuchen gibt’s im Hinterhof mit Ahornbaum und alter Backstube in der Lange Straße 38. Im Atelier im Keller des Hauses zeigt Eva-Maria Lessinger außerdem die Ausstellung „Ansichts­sachen – historische Postkarten aus Wehringhausen“.

Was neben Kunstausstellungen, nostalgischer Straßenmusik und Figurentheater noch im Rahmenprogramm geboten wird? Zum Beispiel die Aktion „Wehringhausen von oben“. Heißt: In einem leeren Ladenlokal in der Lange Straße 35 werden von 11 bis 19 Uhr Bilder aus der Vogelperspektive gezeigt. Thomas Schulze platziert in dem Raum einen Monitor, auf dem die aus einer Drohne aufgenommenen Bilder auf Wehringhausens Topografie, Bebauung, auf Höfe und auf Gärten präsentiert werden. Ferner erklärt er Wissenswertes über die Technik der Luftaufnahmen.