Hagen-Wehringhausen. Die öffentlichen Investitionen im Zuge des Programms „Soziale Stadt Wehringhausen“ scheinen zu wirken. Sie lösen auch private Investitionen aus.

Vier Millionen Euro schwer ist das Förderprogramm „Soziale Stadt Wehringhausen“, das dem problembelasteten Stadtteil wieder neuen Schwung geben soll. Jetzt sind weitere Vorhaben festgezurrt worden:

Bohne

Klar ist nun, was im Bereich der so genannten „Bohne“ entstehen soll – also auf jenem Areal, das zwischen Wehringhauser Straße und der neuen Bahnhofshinterfahrung entstanden ist und von einem Wall bzw. der Wohnbebauung abgegrenzt wird. Hier wird vor allem für Kinder und Jugendliche ein Platz geschaffen. Im nordöstlichen Teil, also hin zur Villa Post, wird ein Basketball-Areal mit zwei Feldern entstehen. Und zudem ein so genannter Pump-Track. Das ist eine künstlich modellierte Hügellandschaft für Fahrräder und Skateboards – und in dieser Form eine Neuheit für Hagen.

In westlicher Richtung nach Haspe hin wird sich eine Grünfläche anschließen. Und auch ein Aufenthaltsort für die Drogensüchtigen, die sich derzeit noch am Bahntunnel Augustastraße aufhalten – und diesen zum sozialen Brennpunkt haben werden lassen.

Tunnel Augustastraße/Bodelschwinghplatz

An dem Endkonzept für eben jenen Tunnel wird noch gearbeitet, zwischenzeitlich soll aber ein Kunstprojekt für ein angenehmeres Ambiente sorgen: Mit einem Lichtkunstwerk, für das Bürger Lampen spenden sollen, soll Helligkeit in den bisherigen Angstraum gebracht werden.

Am 5. September wird es einen Bürger-Workshop geben, der sich mit einer neuen Konzeption für das gesamte Areal Bodelschwinghplatz/Wehringhausen Straße/Tunnel Augustastraße beschäftigt.

Lange Straße

Zwei neue Zebratreifen für die Lange Straße, neue Bushaltestellen, eine bessere Beleuchtung in den Kreuzungsbereichen, sowie abgesenkte Bordsteine für Senioren und Behinderte sind unter anderem für die Lange Straße beschlossen. Zudem soll eine Geschwindigkeitsmessanlage installiert werden, die Autofahrer mit einem Smiley belohnt, die sich an die 30 Stundenkilometer halten.

Spielplätze

Ebenfalls beschlossen ist die Neugestaltung von drei Spielplätzen.

Wilhelmsplatz

Ausgenommen auf der Lange Straße ist derzeit noch der Bereich vor dem Café Europa. Der wird Ende des Jahres Bestandteil einer Ideenwerkstatt sein, wenn der gesamte Wilhelmsplatz überplant werden soll.

Fördermittel für Fassadensanierung

Hagener Politik folgt dem Bürgerwillen

Elementarer Bestandteil des Programms „Soziale Stadt Wehringhausen“ ist die Bürgerbeteiligung. Zwar entscheidet letztlich die Hagener Kommunalpolitik in Rat und Ausschüssen über die Projekte, die dann wiederum von der Bezirksregierung genehmigt werden müssen. Die konkreten Ideen in Wehringhausen haben aber die Bürger entwickelt.

Bislang ist Hagens Politik auch komplett dem Bürgerwillen gefolgt.

Der Gerüste-Boom, den es derzeit in Wehringhausen gibt, kündet zudem von verstärkten Bauaktivitäten. Es werden zahlreiche Fassaden renoviert und Dächer saniert. Ist das schon der Effekt, der sich durch das Programm „Soziale Stadt Wehringhausen“ einstellen soll? Ein Euro, den die öffentliche Hand investiert, soll vier bis sieben Euro an privaten Geldern locker machen – so die Faustformel der Experten. Für Wehringhausen will Quartiersmanager Martin Vöcks, der das Programm koordiniert, zwar noch nicht von einer Aufbruchstimmung sprechen. Der Effekt sei gleichwohl erkennbar: „Die privaten Investitionen zeigen, dass das Zutrauen in den Stadtteil wächst.“

Auch für die Fassadensanierung stehen Fördermittel bereit – insgesamt 400.000 Euro. Mit bis zu 30 Euro pro Quadratmeter werden private Hausbesitzer gefördert. Und in dem Topf ist noch Geld vorhanden. „Wir schauen aber genau, wie die Gebäude aussehen. Wer nur die Fassade hübsch machen will, im Inneren aber nichts gemacht hat, bekommt kein Geld“, so Vöcks. „Und wir werden jetzt auch gezielt Hausbesitzer ansprechen, die dort ihre Immobilen haben, wo wir auch etwas planen.“ Zum Beispiel am Bodelschwinghplatz, um die dortigen Investitionen in den öffentlichen Raum zu unterfüttern.