Boelerheide. . Der Auftakt zum Muschelsalat 2015 hätte nicht ungetrübter und sommerlich-leichter daher kommen können. Mehr als 2000 Besucher kamen in den Hameckepark nach Boelerheide.
Im vergangenen Jahr war der Auftakt des Muschelsalates eine Katastrophe. Mehr noch – es gab keinen Auftakt, da Sturm und Starkregen die Veranstalter zwangen, das erste Event der Sommerkulturreihe komplett abzublasen.
Entschädigung satt gab’s aber am Mittwochabend im Hameckepark. Der Muschelsalat 2015 hätte nicht ungetrübter und sommerlich-leichter daher kommen können.
Verrückte Clownbeat-Show
Das Trio „The Bombastics“ eröffnete den Abend vor 2000 Gästen mit seiner frechen Clownbeat-Show. „Strangeman“ Thomas Münzer, Sänger, Gitarrist und Clown mit weißgeschminktem Gesicht, sowie „Männlein“ Jürgen Demant, Kontrabass-Spieler und Clown mit Melone auf dem Kopf, stammen aus dem Rhein-Main-Gebiet, Powerfrau „Dörych“ Doris Friedmann, Sängerin und Akkordeon-Spielerin mit fliegenden Röcken, ist geborene Schweizerin. Das verrückte Gespann lud zur musikalischen Reise um die Welt ein – mit französischen Chansons, Balkanblues und Italoswing.
Später wurde das Trio von „Cia la Tal“ abgelöst. Beide Straßentheater kennen sich seit langem, sind u.a. in Belgien gemeinsam aufgetreten.
„Cia La Tal“ zog anfangs irritiert wirkende Blicke der Besucher auf sich. Die Künstler aus Bar Celona rückten mit ihrer unglaublichen Kiste („The Incredible Box“) an und entführten mit Artistik, Akrobatik und absurdem Humor in die Vergangenheit. Kanonenrohr, Fliegerhelm – alles wirkte ein wenig bizarr.
Dreimal mittwochs Weltmusik im Volkspark
An den kommenden drei Mittwochabenden heißt es beim Muschelsalat im Volkspark „Funkhaus Europa – Odyssee 2015“.
Das Roadfestival, das vom 8. bis 25. Juli in Hagen, Recklinghausen und Mülheim an der Ruhr stattfindet, hat im vergangenen Jahr mehr als 20 000 Besucher gelockt.
Präsentiert wird Weltmusik: ein bunter Mix aus Folk und Pop, Gipsy, Blues, Reggae, Beatbox, Ska und traditionelle afrikanische und arabische Klänge.
Gefördert wird das Event u.a. von der regionalen NRW-Kulturpolitik, vom NRW-Ministerium für Familie und Kultur sowie von den beteiligten Städten.
Doch eine intellektuell überfrachtete, mit tiefgründiger Botschaft durchsetzte Aufführung wollte an diesem schwül-heißen Sommerabend wohl auch niemand sehen. Leichte Kultur, lockeres Plaudern bei einem Glas Wein oder Wasser – das ist das, was die Muschelsalat-Besucher mögen und am Mittwoch zweifelsohne bekamen. Und auch das Kulturbüro, das die beliebte Sommerreihe veranstaltet, war mit der Eröffnung voll zufrieden. „Ein richtig schöner Abend“, fasste Astrid Knoche, Leiterin des Kulturbüros, zusammen.
Muschelsalatretter strahlen
Und sonst? Die engagierten Muschelsalatretter strahlten, hatten sie doch über 100 von Frank Fischer (Café Halle) gebackene Brote für den guten Zweck verkauft. Und auch Bezirksvorsteher Heinz-Dieter Kohaupt resümierte gut gelaunt: „Die 5000 Euro, mit der die BV Nord die heutige Veranstaltung unterstützt, sind gut angelegt. Das ist gelebte Stadtteilarbeit.“ Seit zehn Jahren sponsert der Hagener Norden den Muschelsalat.