Hagen. Vor drei Jahren sagten die Organisatoren der Fernuniversität das beliebte Unifest aus Sicherheitsgründen für immer ab. Jetzt gibt es eine Neuauflage. Allerdings mit verändertem Konzept.
Es war großes Remmidemmi. Zwölf Jahre lang. Bei der letzten Auflage – das war 2011 – strömten 7000 Menschen auf den Campus der Fernuniversität zum beliebten Unifest. Doch nach der Loveparade-Katastrophe von Duisburg und den dadurch immer weiter gestiegenen Sicherheitsanforderungen an Freiluft-Veranstaltungen sahen sich die Unifest-Macher gezwungen, der launigen Sause den Stecker rauszuziehen. Jetzt, drei Jahre nach der damals überraschenden Absage des Unifestes 2012, will die Fernuni wieder feiern. Am 19. Juni. Wieder Open-Air. Aber mit einem völlig anderen Konzept.
Gedämpfter ist wahrscheinlich der Ausdruck, der den inhaltlichen Planungen der Verantwortlichen des Campusfestes am besten gerecht wird. Übrigens: Schon mit der Bezeichnung geht es los. Aus Unifest ist Campusfest geworden. „Wir haben das Konzept inhaltlich anders aufgestellt“, sagt Patrick Albrecht, Leiter des Marketings und der Veranstaltungen der Fernuni, „das Thema Sicherheit beschäftigt uns aber weiterhin massiv.“
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Das neue Konzept habe nun einen universitären Schwerpunkt, der den Fokus mehr auf die Präsentation der Hochschule lege. Im Gegensatz zu früher geht es diesmal schon um 16 Uhr mit Informationen und Beiträgen rund um die Universität los. Dazu: ein Bücherflohmarkt (16 bis 18 Uhr in der Uni-Bibliothek), Campusführungen und Kinderprogramm.
Der wesentliche Unterschied zur Uni-Sause vergangener Tage ist aber das Abendprogramm auf dem sogenannten Roten Platz. Da werden zwischen 18 und 22 Uhr drei Bands spielen. „Softer und souliger als früher“, sagt Patrick Albrecht, „es ist tolle Musik für eine laue Sommernacht. Die Atmosphäre ist entspannter und relaxter als früher.“ Davon erhoffen sich die Organisatoren, die bei allen Planungen von einem Kölner Veranstaltungsleiter begleitet werden, auch einen beruhigenden Effekt, was letztlich für noch mehr Sicherheit sorgen solle.
Keine Disko nach Bühnenteil
Oft sei ein Großteil des Publikums erst sehr spät auf dem Campus erschienen, um dann bis in die späten Abendstunden zu feiern. Der Diskoteil nach dem Bühnenprogramm wird diesmal nicht stattfinden. Schluss wird um 22 Uhr sein. „Dann kann man gemütlich noch austrinken und die Veranstaltung klingt aus“, sagt Albrecht. Es solle insgesamt kein zweites Springefest geben, sondern eine kommunikative Veranstaltung. Das aufgelegte Sicherheitskonzept rechnet mit einer Besucherzahl zwischen 300 und 4000 Personen.
„Natürlich stellen wir uns die Frage, ob das neue Konzept ankommt oder ob die Leute wegen des Festes nach seiner alten Prägung kommen“, sagt Albrecht. Wichtig aber sei gewesen, der Sehnsucht innerhalb der Fernuni-Belegschaft nach einem Fest auf dem Gelände nachzukommen. „Es ist einfach vermisst worden. Und ich glaube, wir haben jetzt ein tolles Konzept gefunden, um es wieder aufleben zu lassen.“ Ohne das ganz große Remmidemmi, aber doch mit jeder Menge Stimmung.