Hagen. . Sie hatte die Unterstützung des Rates, aber nicht des Arbeitsagentur-Chefs. Christina Borrmann hat ihre Bewerbung für die Jobcenter-Führung daraufhin zurückgezogen.

Die anhaltenden Querelen rund um die Neubesetzung der Jobcenter-Geschäftsführung sind am Dienstag erneut eskaliert: Die städtische Mitarbeiterin Christina Borrmann hat zum Bedauern von Oberbürgermeister Erik O. Schulz – trotz ihrer klaren Unterstützung durch den Rat – ihre vorliegende Bewerbung für den Posten zurückgezogen.

Zur Begründung verweist Borrmann explizit auf das jüngste Verhalten des neuen Hagener Arbeitsagentur-Chefs Marcus Weichert, der vor zwei Wochen in einem Schreiben an den OB „die aktuelle kommunale Bewerberin Frau Borrmann als nicht geeignet für diese herausfordernde Stelle“ beschrieb.

„Die gegenüber der Stadt Hagen schriftlich geäußerte Ablehnung meiner Person, gekrönt durch die erfolgte bundesweite Ausschreibung der Geschäftsführerposition durch die BA, wirkt auf die entstandene Dissonanz derart eskalierend, dass aus meiner Perspektive kein Raum für eine vertrauensvolle und zukunftsgerichtete Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit, insbesondere Herrn Weichert, verbleibt“, formulierte Borrmann daraufhin in ihrer Korrespondenz an Schulz.

OB kritisiert Arbeitsagentur-Chef

Kritik, die der Verwaltungschef gestern ausdrücklich unterstrich: „Herr Weichert ist zu keinem Zeitpunkt vorurteilsfrei der städtischen Bewerberin für die Geschäftsführung des Jobcenter Hagen gegenübergetreten. Im Gegenteil. Bereits vor seinem ersten Gespräch mit Frau Borrmann – und damit in völliger Unkenntnis der Person – hat er mir unmissverständlich mitgeteilt, dass er Frau Borrmann als Geschäftsführerin des Jobcenter Hagen für ungeeignet hält und folglich kategorisch ablehnt.

Dieses vorgefasste Urteil hat Herr Weichert durch seine Gesprächsführung bei dem Zusammentreffen mit Frau Borrmann am 11. Mai in meinem Büro im Beisein der zuständigen Beigeordneten, Frau Margarita Kaufmann, nachhaltig untermauert.“ Weichert selbst war gestern Abend für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen.