Hagen-Eilpe. . Im Süden von Hagen ist ein Angstraum verschwunden: Der Bleichplatz in Eilpe strahlt nach der Sanierung in neuem Glanz.

Die Rentner haben die Trinker verdrängt. An diesem Morgen. Und an all den anderen in diesem Jahr, an denen die Sonne die Menschen im Eilper Zentrum früh aus ihren Häusern lockt. Es war keine Vertreibung im eigentlichen Sinne. Es war ein schleichender Prozess, an dessen Ende diejenigen, die dem Alkohol in der Öffentlichkeit zusprechen, verschwunden waren.

Bleichplatz, Eilper Denkmal, 11 Uhr. Könnte Kaiser Friedrich III. von seinem Sockel blicken, so würde er zufrieden nicken. Der Platz im Herzen des Stadtteils lebt, weil er nach zähem Ringen mit Mitteln des Förderprojektes Stadtumbau West wiederbelebt wurde. Rentner sitzen auf den Bänken, durch den Park rollen Radfahrer und an den Tischen vor dem Imbiss haben sich Arbeiter niedergelassen.

Stadtumbau jahrelang Thema

Die Neugestaltung ist für den Stadtteil ein Glücksfall. Und auch für die Kommunal-Politiker, die sich in der Bezirksvertretung Eilpe/Dahl engagieren. In unzähligen Sitzungen war das Stadtumbau-Projekt jahrelang Thema gewesen. Dass es mit der Neugestaltung solch einen gelungenen Abschluss finden würde, hätten kühnste Optimisten nicht mehr erwartet.

Zuschüsse auch für Wehringhausen

Neben dem Bleichplatz wurden u.a. ein Platz an der Volme sowie ein Bolzplatz in Oberhagen realisiert.

Aktuell gibt es in Wehringhausen das Förderprogramm „Soziale Stadt“. Daneben fließen derzeit Fördermittel für die Bahnhofshinterfahrung.

„Wenn man sich in Hagen als Politiker engagiert, muss man angesichts der Finanzsituation damit leben, dass sich vieles nicht realisieren lässt“, sagt Michael Dahme (SPD), Bezirksbürgermeister im Hagen Süden, „hier aber verspürt auch die Bezirksvertretung eine gewisse Befriedigung. Wir werden immer wieder darauf angesprochen, wie sehr sich der Platz zum Positiven verändert hat.“

Bezirksvertreter arbeiten miteinander

Ein Umstand, den Dahme auch darauf zurückführt, dass im Gremium über Parteigrenzen hinweg entschieden werde. „Wir haben immer an einem Strang gezogen“, berichtet Dahme über eine „Kultur des Miteinanders“ in der Bezirksvertretung. „Wir haben immer wieder nachgehakt, als die Neugestaltung auf der Kippe stand.“

Probleme gab es genügend: die zeitweise angespannte Lage zwischen Stadt und Bezirksregierung, fehlende Eigenmittel, die plötzliche Haushaltssperre des Landes und der Zeitdruck, weil Stadtumbau-Projekte ursprünglich bis Ende 2014 abgerechnet sein sollten. Nun sind sie vergessen.

Transparenter Platz

„Es hat sich erkennbar etwas verändert“, sagt Dahme. Der einstige Angstraum rund um das Eilper Denkmal ist ein transparenter Platz geworden. Dichte Büsche sind verschwunden. Ein Weg wurde angelegt. Flächen sind gepflastert worden. Es gibt neue Bänke. Dazu kommt, dass die Gebäudewirtschaft Hagen parallel den Pavillon renoviert hat. In dem Gebäude geht Hasan Karakoc seinem Geschäft nach. Einst als Kiosk- und Imbissbetreiber, seit einiger Zeit nur noch mit Schwerpunkt Grill. „Es ist toll, was sich hier getan hat“, sagt der Mann, an dessen Laden sich Trinker versorgten. Seit der Umstellung geht das nicht mehr. „Es war der richtige Schritt. Seitdem ist es sauberer und ruhiger.“

Das hat auch Baudezernent Thomas Grothe beobachtet. „Das Areal ist geordnet“, so der Stadtplaner, „wichtig ist, dass die Leute es auch nutzen.“ 2,5 Millionen sind im Rahmen des Stadtumbaus nach Eilpe und Oberhagen geflossen. Weniger, als ursprünglich erwartet. Aber doch so viel, dass rund 390 000 für den Platz blieben.