Hagen. . Die Verbraucherzentrale warnt vor Klickfallen beim Online-Shopping. Zu dem Thema gibt es auch eine kostenlose Info-Broschüre.

Einkaufen im Internet, also das sogenannte Online-Shopping, ist den meisten Verbrauchern vertraut und vermeintlich kinderleicht. Doch es lauern oft kostenträchtige Fallen, in die gerade ungeübte Internet-Nutzer leicht tappen. Das wissen auch die Mitarbeiter der Hagener Verbraucherzentrale. „Im Schnitt kommen pro Woche acht Personen zu uns, die sich in puncto Online-Shopping beraten lassen. In den häufigsten Fällen suchen uns die Leute allerdings erst dann auf, wenn sie hereingefallen sind“, erläutert Birgit Olek-Flender. Die meisten Beschwerden beziehen sich auf vom Händler nicht ­exakt angegebene Endpreise, untergeschobene Nebenleistungen und kostenpflichtige Zahlungsarten.

„Ein Großteil der Leute, der zu uns kommt, hat Probleme mit abgeschlossenen Telekommunikationsverträgen oder beim Kauf von Hardware wie Smartphones“, berichtet die kommissarische Leiterin der ­Beratungsstelle. Und verrät eine goldene Regel: „Es gibt keine sicherere Zahlungsart als Lastschrift.“ Grund: Der Kunde kann den überwiesenen Betrag zurückbuchen lassen. Wichtig sei natürlich die Kon­trolle der eigenen Kontoauszüge. Die Zahlungsart „Vorkasse“ sei bei Händlern, mit denen man noch keine Geschäfte getätigt habe, mit Vorsicht zu genießen. Warum trotzdem etliche Kunden diese Möglichkeit der Bezahlung nutzen? Olek-Flender: „Man muss keine persönlichen Daten von sich Preis geben.“

Bewertungsportale nutzen

Online-Shopping ist rund um die Uhr möglich, man muss zum Einkauf nicht aus dem Haus, ein unmittelbarer Preisvergleich ist möglich – Vorteile, die immer mehr Menschen immer öfter nutzen. Doch es gibt auch Nachteile. Angepriesene Preisvorteile bewahrheiten sich nicht immer, es können Rücksendekosten entstehen, der Kauf erfolgt anonym und ohne Beratung.

Apropos Preisvorteile. Hier ­empfehlen die Experten der Verbraucherzentrale, sich nicht nur auf ein einzelnes Preisportal wie Check 24.de oder Geizhals.de zu verlassen, sondern mehrere Portale zu nutzen.

Vor einem Online-Kauf oder einer Online-Buchung sollten gerade Internet-Ungeübte Erfahrungsberichte auf Bewertungsportalen wie ­Hotelcheck.de oder Holidaycheck.de studieren, betont Olek-Flender. Zwar gäbe es auch gefakte Einträge, doch im Großen und Ganzen könnte man sich auf die meisten Einträge von Privatleuten verlassen.

Vor-Ort-Rechtsberatung für 9 Euro

Auf ein besonderes Recht beim Online-Kauf weist die Beratungsstelle ausdrücklich hin: Kunden müssen bei einer Ware oder Serviceleistung deutlich erkennen können, ob das Ordern mit einer Zahlung verbunden ist. Heißt: Beim Bestell-Button muss zum Beispiel „zahlungspflichtig bestellen“ statt „anmelden“ stehen. Ist der Button falsch beschriftet, brauchen Online-Kunden nicht zahlen.

Weltverbrauchertag fußt auf Kennedy-Rede

Der Weltverbrauchertag wird seit 1983 jeweils am 15. März begangen. Er fußt auf einer Rede von 1962, die John F. Kennedy hielt. In der Ansprache hat sich der damalige US-Präsident für ­sicherere Medikamente und ­gesündere Lebensmittel eingesetzt.

Anlässlich des Weltverbrauchertages lädt die Hagener Verbraucherzentrale einen Tag später, also am Montag,16. März, Bürger zur kostenlosen Beratung im Bereich „Händlertricks und Tipps zur Abhilfe“ in ihre Räumlichkeiten ein. Das Beratungsteam steht von 9 bis 18 Uhr in der Hohenzollernstraße 8 für Gespräche parat.

Übrigens: Eine Vor-Ort-Rechtsberatung kostet bei der Hagener Verbraucherzentrale 9 Euro, eine Vertretung (Rechtsberatung inklusive Kontaktaufnahme mit der Gegenseite) kostet 25 Euro.

„Wenn wir für einen Verbraucher, der unsere Hilfe in Anspruch nimmt, tätig werden, geht die Sache für ihn zu 95 Prozent gut aus“, erklärt Birgit Olek-Flender. Auch häufig deshalb, da sich die Gegenseite kulant zeigen würde.

Info-Broschüre zum Thema

Eine Info-Broschüre zum Thema „Mit Sicherheit online einkaufen – Vor dem Klicken Rechte checken“ liegt in der Hohenzollernstraße 8 kostenfrei bereit.

„Die ersten 30 Verbraucher, die am Montag im Rahmen des Weltverbrauchertages zu uns kommen, erhalten eine kleine Aufmerksamkeit“, verspricht Olek-Flender.