Hagen. . Er war früher bekannt wie ein bunter Hund – zumindest in Sportlerkreisen – und er war ­stets bestens vernetzt. Und auch heute ist der Name Willy Moll noch ­vielen ­Hagenern ein Begriff.

Am heutigen Freitag wird der sympathische Mann, der früher beinahe täglich auf Sportplätzen und in Turnhallen in Hagen und Umgebung anzutreffen war, stolze 90 Jahre alt. Und wir gratulieren unserem „Beinahe-Kollegen“ von ganzem Herzen.
„Beinahe-Kollege“ deshalb, da ­Willy Moll jahrzehntelang für unsere Zeitung als freier Fotograf im Einsatz war. Anfangs hat der selbst stets sportliche Mann (in den 1950er und 60er Jahren war er ein erfolgreicher Skilangläufer und Träger der Sportplakette in ­Silber und Bronze) die Hasper Zeitung, später die Westfalenpost mit Fotos beliefert.

Kontaktpflege wichtig

„Wer Sport fotografiert, muss nicht nur den richtigen Blick ­haben, sondern auch viel laufen. Um das richtige ­Motiv einzufangen und um Kontakte außerhalb der Halle oder des Rasens zu pflegen.“ Diese Aussage stammt von Willy Moll; sie ist gefallen im Gespräch, das wir vor zwei Jahren im Vorfeld zu seiner Ausstellung „50 Jahre Sport am Ischeland“ geführt ­haben. An dem Satz scheint viel Wahres dran zu sein, denn der Hobby-Fotograf war Zeit seines Lebens gut vernetzt mit vielen Sportlern, die ­früher das Geschehen auf dem Platz oder auf dem Feld bestimmten.

Liebe zur Fotografie erwachte um 1950

Willy Moll wurde am 13. März 1925 in Hagen geboren. 1939 begann er eine Lehre bei der Elektromark (heute Enervie).

Er bildete sich zum Maschinenbaumeister weiter und entdeckte Anfang der 1950er Jahre die Liebe zur Fotografie.

Zu seiner Tochter Annette, seinem Schwiegersohn Detlef und seiner Enkelin Nele pflegt Willy Moll einen engen Kontakt.

Besonders im Basketball war er zu Hause (Moll: „Die Art der Bewegung darzustellen, ist faszinierend. Außerdem war und ist Hagen doch eine Basketball-Hochburg“). Doch auch zahlreiche Aufnahmen aus den Bereichen Handball, Fußball, Reitsport und Tanzen hat er in den vergangenen Jahrzehnten geschossen.


Rückblick: Mit einer Kodak ­Retina, einer „ganz normalen Kamera mit Durchblicksucher“, fing alles in den 1950er Jahren an. ­Später kaufte sich Willy Moll eine Leica-Kamera für damals stattliche 1000 Mark, ­mittlerweile fotografiert er mit einer Sony-­Alpha-Digitalkamera. Moll war sein Leben lang Auto­didakt. Kein Wunder also, dass er sich den Wechsel von der analogen zur digitalen Fotografie selbstständig beigebracht hat.

Auch Landschaften und Porträts

Obwohl sich Willy Moll besonders als Sportfotograf einen Namen gemacht hat, stammen auch etliche Landschaftsaufnahmen und Por­träts von ihm.

1959 gehörte er zu den Mitbegründern der erfolgreichen Hagener Fotogruppe Gamma. Der ­Experte an der Linse hat an mehr als 400 internationalen Fotowettbewerben teilgenommen, hochrangige Preise erzielt, und er hat seine Arbeiten mehrfach auf der Photokina, im Osthaus-Museum, in der SIHK, in der Elektromark und in der Sparkasse ausgestellt.