Hagen. Die Hagener Kulturszene muss ab 2018 den Gürtel erneut enger schnallen. Zehn Prozent Kürzungen stehen an. Die entsprechenden Vorschläge sollen jetzt schon her.
Dass bis 2018 der Kulturetat im Rahmen der Haushaltssanierung erneut ein finanzielles Opfer liefern muss, dürfte in der Szene niemanden mehr überraschen. Inzwischen liegen auch die konkreten Zahlen auf dem Tisch. Zehn Prozent sollen aus dem 23,6-Millionen-Euro-Etatposten noch einmal rausgepresst werden – in Summe also exakt 2 363 732 Euro. Dabei schlagen die federführenden Fachbereiche Finanzen, Bildung und Kultur „als die praktikabelste Lösung“ eine gleichmäßige Verteilung der zehnprozentigen Streichung vor. Ein Abweichen von diesem Kurs, so argumentiert die Verwaltung, würde zwangsläufig zu einer überproportionalen Belastung der anderen Fachbereiche führen. Dies könne unter Umständen den Bestand eines gesamten Bereiches gefährden.
Theater ist der größte Einzelposten
Hintergrund dieses Hinweises dürften erste Signale aus dem Umfeld der Theater gGmbH sein, die darauf abheben, dass jede weitere Zusammenstreichung des 15-Millionen-Euro-Zuschusses ganze Sparten des Hauses gefährde. Im Umkehrschluss stellt die Verwaltung heraus: Jeder Prozentpunkt, den man dem Theater erlasse, würde bedeuten, dass die anderen Kulturbereiche 149.880 Euro mehr liefern müssten.
Hier ein Überblick über die angedachte Zehn-Prozent-Kürzung:
Musikschule: –104.251 Euro;
Volkshochschule: –56.443 Euro;
Stadtbücherei: –292.819 Euro;
Karl-Ernst-Osthaus-Museum: –305.276 Euro;
Historisches Centrum: –74.988 Euro;
Kulturbüro (inkl. freie Kulturzentren): –31.149 Euro;
Theater: –1.498.805 Euro.
Ein abgestimmtes, belastbares Kürzungskonzept soll die Politik bis zum Jahresende beschließen. Sollte man sich nicht dazu durchringen, müssen Alternativen her.