Hagen-Mitte. . 13 Hagener Künstler stellen seit gestern in der Volme-Galerie aus. Dort herrscht derzeit rustikale Baustellen-Atmosphäre.

Kunst im öffentlichen Raum — ein besseres Beispiel für dieses Genre gibt es wohl kaum. Seit gestern präsentieren 13 Künstler, die allesamt in Hagen leben und arbeiten, im Erdgeschoss der Volme-Galerie ihre Werke. Richtig – in der Einkaufspassage mitten in der City, wo derzeit Großbaustellen-Atmosphäre herrscht. „Wir wollen von den derzeitigen Baustellen-Aktivitäten etwas ablenken und die Besucher vielmehr durch Kunstwerke bekannter Hagener Schaffender in den Bann ziehen“, sagt Markus Scheer. Der Center-Manager der Volme-Galerie hält den Überraschungsmoment für das Entscheidende.

Von wegen gediegenes Atelier-Flair oder etablierte Galerie-Atmosphäre – hier trumpft das krasse Gegenteil auf: eine 100 Meter lange Staubschutzwand wird zur rustikalen Präsentationsfläche für 13 Reproduktionen von Kunstwerken. Gestern waren 50 Meter Wand mit Gemälden und Fotografien bestückt, in den nächsten Tagen kommen weitere Reproduktionen der Kreativen dazu und die „100 Meter“ werden voll gemacht.

Die Aktion „Kunst Mal(l) anders“ ist eine Kooperation zwischen Volme-Galerie und Osthaus-Museum. „Wir haben Hagener Künstler, die bereits bei uns im Museum ausgestellt haben, ausgewählt. Raumin­stallationen, Skulpturen und Objekte konnte wir aus Sicherheitsgründen leider nicht berücksichtigen“, erklärt Birgit Schulte. Die Möglichkeit zur technischen Aufarbeitung sei Bedingung gewesen, so die stellvertretende Leiterin des Osthaus-Museums.

Bilder und Fotografien von 13 Künstlern

Folgende 13 Künstler beteiligen sich an der Ausstellung: Uwe Nickel, Edgar Busch, Christine Laprell, Nuri Irak, Barbara Wolff, Dirk Leupold, Inka Vogel, Karl-Friedrich ­Fritzsche, Julia Dettmann, Matthias Andres, Ulrike Rutschmann, Tobias Roch und Andreas ­Becker.

Gezeigt werden ­Reproduktionen von ­abstrakten und figurativen Gemälden, durch Programmierung entstandene Bilder sowie Fotografien.

Abstraktes Werk in Mischtechnik

Die Schaffenden nahmen die Gelegenheit, ihre Kunst im öfentlichen (Baustellen-) Raum zu präsentieren, gern wahr. „Auf diesem Weg ­können wir auch jene, die ein klassisches Museum eher selten besuchen, erreichen“, erklärt Inka Vogel ihren Beweggrund zur Teilnahme. Ihr Beitrag: eine Foto-Collage, die eine Szene aus dem Ballett „Alice im Wunderland“ von 2014 abbildet.

Ein paar Wandmeter weiter entdeckt man im Rahmen von „Eine Shopping-Mall wird zur Kunst-Galerie“ eine Reproduktion des Künstlers Nuri Irak. Zu sehen ist ein ab­straktes Werk in Mischtechnik auf Aquarellbütten von 2008. Und gewohnt grell-bunt und plakativ kommt Uwe Nickels reproduziertes Bild „Barbarenplatz“ daher.

Die Ausstellung kann bis Ende April besucht werden.