Hagen-Hoheleye. . Das Polizeipräsidium Hagen auf der Hoheleye soll komplett saniert werden. Zudem wird ein Neubau entstehen, ein anderer Teil wird abgerissen.
Hohe Millioneninvestition auf der Hoheleye: Das Polizeipräsidium Hagen soll komplett saniert werden. Zudem wird ein Neubau entstehen, ein anderer Teil wird abgerissen. Das bestätigte Projektleiter Sascha Mader auf Anfrage unserer Zeitung. Derzeit läuft die Ausschreibung für einen Generalplaner, der die bislang entwickelten Ideen und Plänen bis ins Detail verfeinern soll. Mitte dieses Jahres soll er gefunden sein. Wohl erst Ende 2016, eher aber im Jahr 2017 wird es zum Startschuss für die Baumaßnahmen kommen, im Jahr 2020 dürfte dann alles abgeschlossen sein.
Sollten noch einmal Folgen von Soko 5113 oder Derrick nachgedreht werden müssen – das Hagener Polizeipräsidium könnte dafür die passenden Kulissen bilden. 1976 eingeweiht, versprüht es auch immer noch die Atmosphäre dieser Jahre. Doch es ist kein ästhetisches Problem, das jetzt die Generalsanierung und den Teil-Neubau des Hochhauses nötig machen, sondern ein finanzielles. „Wir heizen derzeit mehr die Hagener Umwelt”, so Sascha Mader. Es gebe keine zeitgemäße Dämmung der Außenwände, viele Fenster seien schlichtweg marode. „Mit der Nebenkosten-Summe, die uns das Land zubilligt, kommen wir bei weitem nicht hin und müssen daher Gelder erneut beantragen.”
Was soll nun konkret geschehen:?
Schritt 1: Auf dem Parkplatz und einem Grünstreifen links vom achtgeschossigen Hauptgebäude soll ein Neubau entstehen. Vier bis fünf Stockwerke hoch könnte er werden. Darin untergebracht werden sollen die Wache, die Leitstelle, die Kriminaltechnische Untersuchungseinheit, das Gewahrsam und außerdem die Kantine. Für den Neubau wird mit einer Bauzeit von ein bis eineinhalb Jahren gerechnet.
Schritt 2: Ist der Neubau fertig, dann zieht ein Teil der bislang im achtgeschossigen Hauptbau beheimateten Abteilungen dorthin. Der andere Teil zieht in den viergeschossigen Bau hinter dem Hochhaus, in dem derzeit unter anderem noch Beamte der Autobahnpolizei Dortmund untergebracht sind, und in die beiden Querspangen, die die Gebäude verbinden. „Das passt, aber nur wenn wir ganz schön zusammenrücken”, so Projektleiter Mader.
Kernsanierung des achtgeschossigen Hauptgebäudes
Dann kann die Kernsanierung des achtgeschossigen Hauptgebäudes beginnen. Die Immobilie soll energetisch auf den neusten Stand gebracht werden. Zudem werden unter anderem die Datenleitungen erneuert und auch eine neue Raumaufteilung wird geprüft. Die ist möglich, weil nur die Außenwände des achtgeschossigen Gebäudes tragend sind. Gut ein Jahr wird für die Sanierung kalkuliert.
Schritt 3: Die Abteilungen kehren aus dem viergeschossigen Gebäude und aus den Querspangen zurück in das achtgeschossige Hochhaus. Die Querspangen werden anschließend abgerissen, es entstehen dort neue Parkplätze als Ersatz für die durch den Neubau wegfallenden.
Nicht mehr für alle Bürger offen
Die neue Kantine im Polizeipräsidium wird deutlich kleiner werden als die jetzige. Das wird bedeuten, dass nur noch Polizei-Beschäftigte und andere Landesbedienstete dort essen dürfen. Derzeit steht die Kantine auch allen andere Bürgern offen – und ist bei ihnen auch sehr beliebt.
Der Schießstand der Polizei auf der Hoheleye wird absehbar aufgegeben. Stattdessen werden die Hagener Polizisten demnächst auf einem zentralen neuen Schießstand in Dortmund-Aplerbeck trainieren.
Die Polizei ist im Hagener Stadtgebiet an folgenden Stellen präsent: Innenstadtwache Prentzelstraße (Umzug bis voraussichtlich Ende 2015 ins Aral-Parkhaus im Bahnhofsviertel), Wache Hohenlimburg, Wache Haspe sowie Bezirksdirektionen in Altenhagen, Dahl und am Hauptbahnhof (diese wird mit dem Umzug der Innenstadtwache aufgegeben).
Das rückwärtige viergeschossige Gebäude steht dann nicht mehr der Polizei zur Verfügung. Es soll vom landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) – dieser baut alles, die Polizei ist quasi nur Mieter – an andere Landesbehörden weitervermittelt werden. Denn der Platz dort steht dann dem Polizeipräsidium Hagen nicht mehr zu. Der Bedarf ist genau geregelt: Den rund 300 Beamten und Angestellten bei der Polizei stehen jeweils neun Quadratmeter zu. Nur für Leitungspersonal bis hoch zum Präsidenten wird mehr Platz einkalkuliert.
Alternativen geprüft
Wenn das Ganze fertig ist, dann wird ein höherer zweistelliger Millionenbetrag verbaut worden sein. Im Vorfeld geprüft worden ist auch, ob nicht ein kompletter Neubau an einem anderen Standort günstiger sein könnte. Doch alle Alternativ-Orte konnten nicht den Vorteil der Hoheleye aufwiegen: Die Nähe zu den Autobahnen A 45 und A 46. Da das Polizeipräsidium etwa als Mordkommission oder auch in Staatsschutzangelegenheiten für ein Riesen-Gebiet wie den Märkischen Kreis oder Siegen-Wittgenstein zuständig ist, ist das ein gewichtiges Argument.