Hagen. . Rouven Lotz, wissenschaftlicher Leiter des Emil-Schumacher-Museums, stellt das Programm für die nächsten Monate vor.

Wenn momentan über das Kunstquartier gefachsimpelt wird, ist wohl die große Hundertwasser-Ausstellung Thema des Gesprächs. Allerdings besteht der Museumskomplex bekannterweise aus zwei Museen – dem Osthaus- sowie dem Emil-Schumacher-Museum. Und auch im vor fünfeinhalb Jahren erbauten Schumacher-Museum wird demnächst eine neue Ausstellung eröffnet.

Rouven Lotz stellt unserer Zeitung das Programm der kommenden Monate vor. „In zweieinhalb Wochen – am 22. Februar – zeigen wir Bilder, die Emil Schumacher nach dem 2. Weltkrieg gemalt hat“, erläutert der wissenschaftliche Leiter. Die Stillleben in Öl, Grafiken, Zeichnungen auf Papier und Linolschnitte – größtenteils Unikate, die zwischen 1945 und ‘55 entstanden sind – befassen sich mit den Schrecken des Krieges.

Mit rostigen Nägeln und Blechdosen erstellte Collagen

„Direkt bei Kriegsende – also im Mai ‘45 – kündigte Schumacher seinen Job bei der ,Akku’, zog kurz darauf mit seiner Frau und dem damals vierjährigen Sohn Ulrich aus der Werkswohnung aus und fing ein neues Leben als Künstler an“, erklärt Lotz. „Mit 33 Jahren kehrte er mit Frau und Kind zu seinen Eltern in die Bleichstraße zurück und widmete sich rein seiner Passion. Und er wurde schon ein Jahr später wohlwollend von der Künstlerszene wahrgenommen, traf schnell einige Sammler und Gönner, die ihm ein sicheres Auskommen garantierten.“ Ab 1954 fand Schumacher internationale Anerkennung, ­stellte in Amsterdam und Paris aus.

Kombi-Ticket für Gäste

Das Kunstquartier wurde im Sommer 2009 eröffnet.

Das neu gebaute Emil-Schumacher-Museum zeigt auf 1200 Quadratmetern Fläche Malerei und mehr.

Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 11 bis 18 Uhr. Gäste kaufen ein Kombi-Ticket für beide Museen.

„1945 – Wiedersehen in den Trümmern“ , so ist die Ausstellung betitelt, die u.a. düstere Werke wie „Bombenangriff auf eine Stadt“ von 1946 zeigt.

Ab 21. Juni zieren Materialbilder – mit rostigen Nägeln und Blechdosen erstellte Collagen – die Wände. „Objet Trouvé“ stellt zufällig gefundene Objekte in den Fokus.

Großformate in Acryl

Die diesjährige Hauptaus­stellung wird die Werkschau von Zdenek Sykora (1920 - 2011) sein. Ab 29. August sind seine Großformate in Acryl aus den 1980/’90 Jahren in Hagen zu sehen, die ein Chaos von Linien widerspiegeln. „Sykora – in Tschechien ein bekannter Op-Art-Künstler – zeigt auf beeindruckende Art den Einzug des Computers ins menschliche Leben. Der Schaffende arbeitet mit einem Zufallsgenerator, der Computer gibt Koordinatoren an, die der Künstler übernimmt.

Ab 8. November widmet sich das Emil-Schumacher-Museum dann einer alten Sage, die älter als die Bibel ist. In der Aus­stellung „Das Gilgamesch-Epos“ sind Grafiken von Schumacher zu sehen.