Hagen. . Die neue Filiale der Märkischen Bank in der Rathaus-Galerie in Hagen zieht massig Kunden an. Doch der Vorstand sagt: Von den alten Filialen wird keine geschlossen.

Die neue Filiale der Märkischen Bank ist binnen eines guten Vierteljahres zur stärksten im Hagener Stadtgebiet geworden. Das sagte Vorstandsmitglied Achim Hahn am Donnerstag bei der Bilanz-Pressekonferenz. „Wir haben hier die höchste Zahl an Ein- und Auszahlungen. Und die Kunden spiegeln uns Begeisterung wider. Die Filiale ist zum neuen Schaufenster unserer Bank geworden.“

Schwächt das denn die anderen Filialen? Drohen am Ende Schließungen in den Stadtteilen? Derzeit hat die Märkische Bank in Hagen acht Filialen mit Schalterbetrieb und drei Selbstbedienungsfilialen. Achim Hahn verneint: „Es wird keine Schließung von anderen Filialen geben.“ Der Erfolg der Filiale in der Rathaus-Galerie beruht auch darauf, dass Kunden aus anderen Städten des Geschäftsgebiet der Märkischen Bank sie nutzten: „Nach dem Einkaufen werden die Bankgeschäfte erledigt.“ Nicht zuletzt deshalb habe man dort ungewöhnliche Öffnungszeiten – wie etwa samstags bis 14 Uhr.

Die gescheiterte Fusion mit der Volksbank im Märkischen Kreis aus Lüdenscheid habe keine negativen Folgen gehabt, so der Vorstandsvorsitzende Hermann Backhaus: „Es hat da kein Nachbeben gegeben.“ Man habe dies als strategische Option geprüft, man sei nicht zueinander gekommen. Aber die Märkische Bank habe auch keinen Druck, eine andere Allianz einzugehen: „Es gibt keine aktuellen Pläne.“ Hat das Aus für die Fusion den Bankenstandort Hagen gestärkt? Schließlich wäre die Märkische Bank der kleinere Partner gewesen. Backhaus diplomatisch: „Es hat den Standort jedenfalls nicht geschwächt. Wir zeigen auch mit unserer Geschäftspolitik: Wir stehen zu Hagen.“

Mitglieder-Boom

1,2 Milliarden Euro Bilanzsumme

Die Bilanzsumme der Märkischen Bank ist im Jahr 2014 um 2,6 Prozent bzw. 32 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden zurückgegangen. Hauptgrund: Wegen der niedrigen Zinsen ist das Geschäft zwischen den Banken zurückgegangen.

Das gesamte Kundengeschäftsvolumen beträgt 2,4 Milliarden Euro – ein Plus von 3 Prozent. Das Kreditvolumen beträgt 750 Millionen Euro – ein Plus von 5 Prozent. Die Kundeneinlagen lagen bei 989 Millionen Euro – ein Plus von 7 Millionen Euro.

Die verstärkte Nachfrage bei gewerblichen Krediten im gesamten Geschäftsgebiet trifft auch auf das Hagener Stadtgebiet zu – ein Zeichen, dass die Konjunktur derzeit brummt. Gleiches gilt für das Verbraucherverhalten: Die Konsumneigung ist hoch, das Sparbedürfnis angesichts der extrem niedrigeren Zinsen eher verhalten. Backhaus geht davon aus, dass die Niedrigzins-Phase weitergeht: „Wir werden unsere Kunden und Mitglieder beraten, wie sie der schleichenden Entwertung ihres Geldes entgegen wirken können.“

Rund 26.000 Mitglieder hat die Märkische Bank – in diesem Jahr sind schon 123 neu hinzu gekommen. Und allein in Breckerfeld sind es bei knapp 9000 Einwohnern 1000 Mitglieder. Im Gegensatz zu früheren Jahren, als pro Mitglied noch bis zu 50 Anteile erworben werden konnten, gilt heute die Beschränkung auf nur einen Anteil. „Wir nehmen auch nur Mitglieder auf, zu denen wir eine Verbindung haben“, so Backhaus. Die Mitglieder können sich immerhin über eine Dividende von 5,5 Prozent freuen – insgesamt wurden 1,1 Million Euro an sie ausgeschüttet.

An den Sponsoring-Partnerschaften mit Phoenix Hagen und den Iserlohn Roosters will man auf jeden Fall festhalten. Gleiches, so Backhaus, gelte auch für die Förderung von Kultur und Bildung .