Hagen-Eilpe. Mit „Ortstermin“ ist die erste Werkschau der Galerie Hagenring im neuen Jahr überschrieben.

Mit „Ortstermin“ ist die erste Werkschau der Galerie Hagenring im neuen Jahr überschrieben. Der Titel spielt auf die Gemeinsamkeiten, die die fünf dort ausstellenden Künstler verbindet, an. Sie haben jeweils einen konkreten Ort in Augenschein genommen, um ihn aus ihren speziellen Blickwinkeln zu zeigen.

Es handelt sich hierbei um fünf Künstler aus Köln. „Sie sind in einem lockeren Zusammenschluss verbunden“, erklärt Hagenring-Ausstellungsleiter Uwe Will. „Die vier Männer und eine Frau arbeiten und präsentieren ihre Werke allesamt unter einem Dach – in einem Künstlerhaus in der Lothar­straße.“ Dort befinden sich insgesamt 16 kleine Ateliers, alle Schaffenden nutzen den Lichthof im Erdgeschoss zu Ausstellungsflächen. „Auch Hagenring-Künstler haben schon zweimal im ,Lichthof Lothar­straße’ ausgestellt. Und auch im April werden einige Mitglieder des Hagener Künstlerbundes dort wieder eigene Werke präsentieren“, berichtet Uwe Will gut gelaunt.

Ithaka-Blues

Was den Besucher ab Sonntagvormittag in der Wippermann-Passage erwartet? Malerei und Fotografie unterschiedlicher Couleur.

Der gebürtige Hagener, seit etlichen Jahren aber am Rhein lebende Künstler Holger Schnapp bildet einen „mediterranen Ortstermin“ ab. Schnapp hat sich mit Homers „Odyssee“ beschäftigt und zeigt in seiner Serie „Ithaka-Blues“ Inseln im Meer. „Eigentlich besteht die Serie aus 40 in dominantem Blau erstellten Bildern, doch hier zeige ich nur drei“, erläutert Holger Schnapp.

Gemeinsame Zeit an Gesamtschule

Horst Gerlach, ebenfalls Ex-Hagener, entführt den Betrachter nach Island. Der gelernte Grafikdesigner und Fotograf bildet Gletscherlagunen ab. „Vom Gletscher lösen sich Eisschollen, diese schmelzen und liegen später als kleine Eisbrocken am Strand“, erläutert Horst Gerlach. Mit einem Makro-Objektiv habe er die Details dieser filigranen Eismosaike in der Abenddämmerung fotografiert. „Sie spiegeln die Vergänglichkeit alles Natürlichen wider“, erläutert der leidenschaftliche Island-Fan.

Übrigens: Holger Schnapp und Horst Gerlach verbindet ihre gemeinsame Zeit an der Hagener Fritz-Steinfoff-Gesamtschule: Schnapp war früher dort als Kunstlehrer beschäftigt, Gerlach gehörte zum ersten Jahrgang, der an der Schule im Hagener Norden das Abitur ablegte. Und heute sind beide im „Atelierhaus ­Lotharstraße“ aktiv...

Aber zurück in die Hagenring-Galerie...

Pflöcke im Kieler Hafen

Anne Wöstmann hatte einen „Ortstermin“ in Kiel: Die Künstlerin zeigt von Wind und Wetter verwitterte Pflöcke im Kieler Hafen als Sandreliefs. Und der Fotograf Wolfgang Rieger bildet pittoreske Orte in Istanbul ab, „allerdings Entdeckungen abseits der Touristenpfade“, betont Uwe Will.

Rieger wagt sich an die „Ästhetik des Hässlichen“ ­heran, zeigt verrottete Fußböden in einer Bar und verfallene Fassaden.

Ausstellungseröffnung am Sonntag um 11 Uhr

Die Hagenring-Galerie befindet sich in der Wippermann-Passage an der Eilper Straße 71-75.

Die Ausstellung wird am Sonntag um 11 Uhr eröffnet. Einführende Worte spricht Hagenring-Mitglied Christine ­Laprell.

Die Gemeinschaftsaus­stellung läuft bis zum 8. Februar.

Öffnungszeiten der Galerie: dienstags bis freitags, 17 bis 19 Uhr; sonntags, 11 bis 13 Uhr, und nach Vereinbarung.

Infos unter www.hagenring.de

Der letzte im (Künstler-) Bund ist Dieter Korte. Der Fotograf inszeniert seine „Ortstermine“ an den großen Plätzen von Köln.

In der Eilper Galerie zeigt er in den Jahren 2010 und 2011 eingefangene Impressionen von Straßenbahnhaltestellen am Barbarossaplatz. Die Fotos zeigen Menschen, die mit Werbeplakaten „kommunizieren“. Hingucker der besonderen Art...