Hagen. . Der Fachbereich Jugend und Soziales hat 22.055 Euro für die Weihnachtsaktion der Stadtredaktion Hagen zur Verfügung gestellt.

Es ist ein warmer Regen. Ein warmer, helfender Geldregen. Für Flüchtlingskinder, die zu uns kommen und dringend unsere Unterstützung benötigen. Die Rede ist von 22.055 Euro, die auf dem Spendenkonto unserer aktuellen Weihnachtsaktion, die unter dem Motto „Hagen reicht Flüchtlingskindern die Hand“ steht, eingegangen sind. Nicht als private Einzelspende im herkömmlichen Sinne, sondern als Sammelspende. Überwiesen vom Fachbereich Jugend und Soziales der Stadt Hagen.

Rückblick: 2010, also vor vier Jahren, haben wir, die Stadtredaktion Hagen, unsere Leser um Spenden für Heimkinder gebeten. Aufgrund der Schieflage des städtischen Haushaltes durfte die Stadt Hagen damals die jährliche Weihnachtsbeihilfe von 40 Euro für ­jedes Kind nicht mehr übernehmen. Begründung: Die Weihnachtsbeihilfe war eine freiwillige Leistung, die eine Kommune mit nicht genehmigtem Haushalt nicht mehr gewähren durfte.

360 Kinder lebten damals in Hagener Heimen und Pflegefamilien. Die Spendenbereitschaft unserer Leser war enorm – es kamen stattliche 86.385 Euro zusammen. Die Summe war erfreulicherweise so hoch, dass nicht nur für das Jahr 2010, sondern auch für die kommenden Jahre (2011 bis 2014) die Bescherung der Kinder gesichert war.

Gesetzeslage hat sich geändert

Schnitt: Die Gesetzeslage hat sich geändert, erklärt Reinhard Goldbach, Fachbereichsleiter Jugend und Soziales: „Mittlerweile ist eine pauschalierte Weihnachtsbeihilfe für alle Heim- und Pflegekinder bei den Jugendämtern in den Vereinbarungen mit den Einrichtungsträgern als Regelleistung berücksichtigt.“ Heißt: Der vom Fachbereich für 2014 zurückgestellte Betrag – immerhin mehr als 22.000 Euro – muss nicht mehr für die Weihnachtspräsente für Heimkinder ausgegeben werden – alle derzeit 175 Heim- und 195 Pflegekinder werden automatisch mit Präsenten versorgt.

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„In Absprache mit unserem Team haben wir uns entschlossen, das noch zur Verfügung stehende Geld in die diesjährige Weihnachtsaktion der Stadtredaktion einfließen zu lassen“, verkündet Goldbach. „Da es in diesem Jahr ja um die Unterstützung von Flüchtlingskindern in Hagen geht, gehen wir davon aus, dass die damaligen Spender gerne bereit sind, ihren Beitrag für die 2014-Hilfsaktion umwidmen zu lassen.“

Neuer Sozialarbeiter hilft Flüchtlingskindern

In Hagen leben derzeit 560 Flüchtlinge, darunter viele ­Kinder. Allein im November ­kamen 110 neue Flüchtlinge. 2015 wird mit weiteren 400 Personen gerechnet.

Mit dem Erlös der Weihnachtsaktion 2014 wird eine Sozialarbeiterstelle bei der Diakonie geschaffen. Diese Person kümmert sich speziell um die Belange der Flüchtlingskinder.

Gerade Kinder aus Krisen- und Kriegsgebieten wie Syrien bräuchten dringend schnelle und unbürokratische Hilfe, um in ihrer neuen Heimat Hagen integriert zu werden. „Doch das kostet viel Geld. Denn es geht nicht nur um Wohnraum, Nahrung und Kleidung, sondern auch um Sprachförderung und um den Besuch von Kindergärten und Schulen“, unterstreicht Reinhard Goldbach. „Wir freuen uns sehr, den stattlichen Betrag der Leser nun für die Unterstützung von Flüchtlingskindern beisteuern zu können.“