Hagen-Loxbaum. . Am Loxbaum wurde jetzt eine Kleiderkammer für Flüchtlinge eingerichtet.
Der Raum ist niedrig, schummerig, bis das elektrische Licht angeschaltet wird. Und er ist voll. Voll mit Kleidung, Spielzeug, Kleinmöbeln. Und voll mit Menschen.
Wir besuchen die Kleiderkammer für Flüchtlinge. Der Raum – er befindet sich im Keller in einem Wohnblock am Loxbaum – ist nicht größer als eine Garage. Aber unendlich wichtig für die Menschen, die heute hierher kommen.
„Heute“, das war in diesem Fall am vergangenen Freitag, als die Kleiderkammer zum ersten Mal öffnete. „Werbung mussten wir nicht machen. Wir haben drei Familien erzählt, dass wir einen Raum einrichten, in dem Kleidung verschenkt wird. Es sprach sich ‘rum wie ein Lauffeuer“, berichtet Regine Bredehöft. Sie ist Sozialarbeiterin bei der Diakonie (Zuwanderungsberatung) und fast täglich in den Flüchtlingsunterkünften im Einsatz.
Warme Mützen für drei syrische Kinder
Rosin muss weder lange überlegen noch lange suchen – sie weiß, was sie braucht: warme Mützen für ihre Kinder. Die Frau aus Syrien, die seit 15 Monaten mit ihren Sprösslingen in Deutschland lebt, zeigt mir glücklich ihre Errungenschaften. Die bunten Wollmützen für ihre beiden älteren Kinder hat Rosin in einem Korb verstaut, Mohammed (sieben Monate alt) trägt seine neue Mütze bereits auf dem Kopf. Der Kleine blickt etwas irritiert durch den Raum. So viele Menschen, so viel Getümmel . . . Apropos Getümmel: Fünf ehrenamtliche Mitarbeiter der Diakonie sorgen dafür, dass das Durcheinander im Keller nicht zu groß wird, sie behalten den Überblick, unterhalten sich in einfachem Englisch mit den Menschen, die dankbar sind für gebrauchte Kleidung, gut erhaltenes Spielzeug, Schulartikel.
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„Momentan nehmen wir keine Spenden mehr an“, teilt Regine Bredehöft mit. „Unsere Räume sind randvoll. Nun müssen wir Kleidung und andere Sachspenden erstmal sichten und sortieren. Peu à peu geben wir die Spenden an die Flüchtlinge heraus.“ Vorerst findet die Ausgabe dienstags zwischen 10 und 12 Uhr (während der Beratungszeit) statt. Man schaue nun, wie sich alles einspiele und an welchen Tagen die ehrenamtlichen Helfer am besten Zeit hätten.
Nicht nur Winterjacken, Hosen und Oberteile, sondern auch Schuhe, Bettwäsche und Handtücher werden herausgegeben. Wenn die Flüchtlinge in Hagen ankommen und auf hiesige Unterkünfte verteilt werden, haben sie nichts. „Nicht nur Menschen, die in einem der Wohnblocks hier am Loxbaum leben, bekommen Sachen aus der Kleiderkammer, auch Kinder und Erwachsene aus anderen Flüchtlingsunterkünften in der Stadt“, versichert die Sozialarbeiterin.
Ein Vater blickt dankbar die junge Frau, die ihn ohne viele Worte zu verlieren freundlich „bedient“ hat, an. Dann trägt er stolz einen Kinderhochstuhl aus Kiefernholz aus dem Keller.