Hagen. Eine Gruppe von jungen Männern hat offenbar erneut Passanten in Hagen überfallen. Die Polizei hat jetzt eine Ermittlungskommission gebildet.

Nach der neuerlichen Welle von nächtlichen Angriffen in der Innenstadt durch eine Gruppe junger Männer hat die Polizei am Montag eine spezielle Ermittlungskommission gebildet. Sie wird sich ausschließlich um die sieben Fälle kümmern, die sich am vergangenen Wochenende und vor drei Wochen ereignet hatten. „Wir gehen davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen den Taten gibt“, sagt der Polizeisprecher Ralf Budde.

Dafür spreche nicht nur, dass sich die Überfälle immer in der Nacht von Freitag auf Samstag in einem beschränkten Umfeld in der Innenstadt ereignet hätten. „Auch die Ähnlichkeiten bei der Tatausübung legt die Annahme nahe“, so Budde. In der Nacht zum 22. November waren insgesamt sieben junge Männer in vier Fällen von einer Gruppe überfallen worden. Fünf Verletzte bei drei weiteren brutalen Übergriffen gab es dann am frühen 13. Dezember. Teilweise waren den Opfern Mobiltelefone und Geldbeutel gestohlen worden.

Zahl der Straßenraubdelikte rückläufig

Dass nun eine eigene Ermittlungskommission gegründet wurde, bedeutet: Das Ermittler-Team kann sich ausschließlich auf diese Fälle konzentrieren, muss nicht nebenbei die „Alltagskriminalität“ bearbeiten und kann daher mit Hochdruck ermitteln. Schon gestern wurden weitere Opfer und Zeugen vernommen. Erklärtes Ziel ist es, die Täter so schnell wie möglich zu finden und weitere Gewalt-Exzesse zu verhindern.

Auch interessant

Auch, um das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger nicht weiter zu beeinträchtigen. Denn trotz der beiden Nächte mit den brutalen Übergriffen: Die Zahl der Straßenraubdelikte ist rückläufig. Polizeisprecher Budde: „Schon seit dem Jahr 2009 ist die Zahl der Straßenraubdelikte konstant. In diesem Jahr zeichnet sich ab, dass wir sogar deutlich weniger haben werden.“ Ebenso gebe es rund um den Weihnachtsmarkt in diesem Jahr keine Häufung von Straftaten. Auch wenn erst vor wenigen Tagen der brutale Überfall auf eine Seniorin, deren Handtasche geraubt worden war, für Schlagzeilen gesorgt hatte. „Insgesamt bleibt es aber dabei, dass man keine Angst haben muss, in die Stadt zu gehen“, so Ralf Budde

Nächtliche Präsenz der Hagener Polizei wird erhöht 

Doch abseits der Zahlen weiß die Polizei, dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger leidet. „Wir sind zu Weihnachtsmarkt-Zeiten ohnehin in der Innenstadt verstärkt präsent“, sagt der Polizeisprecher an und kündigt an: „Aber wir werden nun zu den Zeiten am Wochenende unsere Streifen-Einsätze noch ausweiten.“

Auch interessant

Und es wird weiterhin mit Hochdruck nach den Tätern gesucht. Die Beschreibung bleibt weiter eher vage, doch nach neuen Zeugenaussagen konnte sie immerhin ein wenig präzisiert werden: Bei den Tätern soll es sich um insgesamt vier bis sieben junge Männer im Alter zwischen 16 und 20 Jahren handeln. Sie trugen graue Kapuzenpullis, dunkle Jacken und zum Teil Mützen.

Zeugen werden weiterhin gesucht, daher fragt die Polizei: Wer hat am Samstagmorgen in den Bereichen Volme-, Körner- und Bahnhofstraße/Ecke Neumarktstraße verdächtige Beobachtungen gemacht hat? Dann bitte melden unter 986-2066.