Fröndenberg/Unna. . Anarchie auf der Autobahn: Vom Eifer getrieben, die „Pole-Position“ zu erringen, lieferten sich ein junger Autofahrer aus Fröndenberg und sein Hamburger “Gegner“ offenbar ein Verfolgungsrennen mit unfairen Manövern auf der A45. Der Fröndenberger stand wegen Nötigung, Beleidigung und Bedrohung vor dem Amtsgericht in Unna.

Der 21-Jährige aus Fröndenberg und sein "Gegner" aus Hamburg wären sich wohl besser nie begegnet. Am Abend des 22. Mai 2013 befuhren beide die A45 (Sauerlandlinie) in Richtung Olpe. Auf Meinerzhagener Gebiet begann die Auseinandersetzung.

Der Fröndenberger, so lautet zumindest der Vorwurf, fuhr auf der linken Spur dicht auf regennasser Fahrbahn auf den anderen Wagen auf und klebte für längere Zeit förmlich an dessen Stoßstange. Das war offenbar der Startschuss für wechselseitige Schikanen inklusive Lichthupe, demonstrativ erhobenen Mittelfingern, wechselseitigem Überholen und Ausbremsen, was von den Beifahrern zum Teil gefilmt wurde.

Showdown nach Verlassen der A45 bei Olpe

Als die Gegner die A45 in Olpe verließen, kam es an einer Ampel zum Showdown: Der Fröndenberger stieg aus, hämmerte laut Anklage gegen die Scheibe, forderte den Gegner auf, auszusteigen und drohte ihm Prügel an.

Vor Gericht versuchte der 21-Jährige, der bereits unangenehm im Straßenverkehr aufgefallen war und an einem illegalen Rennen teilgenommen hatte, seine Rolle zu relativieren und den Anderen ins „rechte“ Licht zu rücken.

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Sicher sei er dicht aufgefahren und habe auch die Lichthupe betätigt. Der Andere, so gab er zu verstehen, habe sich aber auch nicht mit Ruhm bekleckert. Den Mittelfinger habe nur der gezeigt. Und keinesfalls habe er gegen das Fenster gehauen und gedroht.

Anarchie auf der Autobahn ist gefährlich

Er bekam eine letzte Chance: Gegen Zahlung von 1200 Euro Geldbuße wurde sein Verfahren vorläufig eingestellt. Allerdings warnte ihn die Richterin vor weiteren Machtdemonstrationen: „Anarchie auf der Autobahn ist dann auch zum Teil gefährlich.“