Kreis Unna. Seit dem 1. April ist Cannabis in Deutschland legal. Der Kreis Unna hat sich darauf mit einer interaktiven Karte vorbereitet.

Seit dem 1. April ist Cannabis in Deutschland legal. Der Kreis Unna hat sich auf die Gesetzesänderung bereits vorbereitet. Seit einigen Tagen ist auf der Internetseite des Kreises eine interaktive Karte mit Cannabis-Verbotszonen gelistet. Was seit Monatsbeginn gilt und wo Konsum trotzdem verboten bleibt.

Kreis Unna zeigt sich vorbereitet

Mit der Abstimmung im Bundesrat hat das Cannabis-Gesetz der Bundesregierung vor gut zwei Wochen die letzte Hürde genommen; der Antrag auf einen Vermittlungsausschuss scheiterte an den Enthaltungen der meisten Landesregierungen. Die Gesetzesänderung ist Montagnacht vor dem Brandenburger Tor von rund 1500 Menschen „gefeiert“ worden, Fotos und Videos der Versammlung waren am Ostermontag auf X (ehemals Twitter) zu sehen.

Wo Konsum und Anbau im Kreis Unna möglich sind, das zeigt nun eine interaktive Karte des Kreises. Rote Kreise markieren dabei die Verbotszonen. Der erste Blick auf die Ruhrstadt dürfte dabei nicht überraschen. Rund ums Schulzentrum, rund um den Marktplatz oder um Kitas sind sowohl Konsum als auch Anbau verboten. In den Ortsteilen sieht das Bild hingegen deutlich anders aus, dort prangen weitaus weniger großflächige Verbotszonen.

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Die weiteren Eckpunkte nennt der Kreis Unna dazu ebenso: In unmittelbarer Gegenwart von Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben; auf Kinderspielplätzen und in einem Bereich von 100 Metern um den Eingang von Kinderspielplätzen; in Kinder- und Jugendeinrichtungen - wie der Windmühle - und in einem Umkreis von 100 Metern um den Eingang von Kinder- und Jugendeinrichtungen; in öffentlich zugänglichen Sportstätten sowie in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr. „Die Karte zeigt, dass in circa fünf Prozent der Fläche des Kreisgebietes ein Cannabis-Konsumverbot herrscht. Beispielsweise zu großen Teilen in der Innenstadt von Unna, in der kompletten Innenstadt von Fröndenberg oder zu großen Teilen in der Ortsmitte von Holzwickede“, heißt es dazu vonseiten des Kreises.

Was jetzt grundsätzlich erlaubt ist

Volljährige dürfen im öffentlichen Raum bis zu 25 Gramm Cannabis zum Eigenkonsum besitzen; in der eigenen Wohnung sind bis zu 50 Gramm erlaubt. Hinzu kommt der Anbau von drei Pflanzen. Dabei müssen Samen, Pflanzen und geerntetes Marihuana gegen Diebstahl und vor Kindern geschützt werden. Ab dem 1. Juli 2024 können nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen, sogenannte Cannabis Social Clubs, mit bis zu 500 Mitgliedern Marihuana anbauen und an ihre Mitglieder ausgeben.

Was verboten bleibt

Minderjährigen ist das Kiffen sowie Erwerb, Besitz und Anbau weiterhin verboten. Auch in der Nähe von Minderjährigen darf kein Cannabis geraucht werden - dafür sind unter anderem Abstandszonen zu Kitas und Schulen im Gesetz verankert worden. Der Import von Cannabis aus anderen Ländern, etwa den Niederlanden, bleibt ebenso verboten; ausgenommen sind Samen für den Eigenanbau.

Trotz eines von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vorgeschlagenen erhöhten Grenzwertes (3,5 Nanogramm THC je 100 Milliliter Blut) ist es weiterhin verboten, sich berauscht ans Steuer zu setzen. Ansonsten drohen Geldbußen und Fahrverbote.

Was die Karte im Kreis Unna nicht zeigt

Die Karte des Kreises zeigt lediglich potenzielle Cannabis-Konsumverbote, in denen keine Anbaugemeinschaften gegründet und nicht konsumiert werden darf. „Es besteht die Möglichkeit, dass nicht alle relevanten Standorte erfasst wurden und dass die genaue Lage der Zonen variieren kann“, teilt der Kreis mit. Darüber hinaus könne die 100-Meter-Regelung „gemäß zukünftiger Gesetzesänderungen überarbeitet werden“.

Wo das Kiffen in Menden verboten ist, zeigt eine interaktive WP-Karte.