Menden. Nach dem Zugriff durch SEK-Beamte an der Kolpingstraße im März laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Wann mit einer Anklage zu rechnen ist.

Mitte März hatte die Polizei in einer groß angelegten Aktion einen Kokain-Händlerring in Menden und Solingen aufgedeckt und mehrere Männer festgenommen. Drei Beschuldigte aus Menden sitzen weiter in Untersuchungshaft.

Es ist ein sonniger Samstagabend, als die Kolpingstraße in Menden plötzlich wie leer gefegt wirkt. Schwer bewaffnete SEK-Einheiten der Polizei hatten den Bereich zuvor abgeriegelt. Sie springen in Höhe der Seniorenresidenz aus Mannschaftswagen und Zivilfahrzeugen und fordern die Leute in barschem Ton auf, in die Gebäude zu gehen. Schon nach wenigen Minuten ist der Spuk vorbei. Ein grauer Golf mit Solinger Kennzeichen wird beschlagnahmt, es kommt zu mehreren Verhaftungen.

Drei Männer in Untersuchungshaft

Die Zugriffe in Menden und Solingen gehen auf Ermittlungen in Zusammenhang mit einem Encrochat-Verfahren zurück. Dabei ist es Ermittlern gelungen, einen verschlüsselten Chat zu kapern, der vorwiegend im Bereich der organisierten Kriminalität genutzt wurde. Der Verdacht in Menden: gewerbsmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln.

+++ Hintergrund: Augenzeugen berichten vom Zugriff in Menden +++

Drei Beschuldigte sitzen derzeit noch immer in Untersuchungshaft, wie die zuständige Staatsanwaltschaft in Wuppertal auf Anfrage bestätigt. Derzeit würden Datenträger umfangreich ausgewertet. Demnach könnte noch im Laufe des Sommers mit einer Anklage zu rechnen sein.