Fröndenberg. Sieben Aufführungen starten am Samstag in der Gesamtschulaula. Drei Akteure stehen zum ersten Mal auf der ToR-Bühne. Warum sie mitmachen.

Fröndenbergs größte Kulturveranstaltung steht wieder in den Startlöchern: Sieben Aufführungen des „Theater ohne Rahmen“ in der Gesamtschulaula in Fröndenberg starten an diesem Samstag (24. Februar), zusammen weit über 1000 Besucher werden dabei sein. Und die Frage, die sich alle stellen werden in diesem Jahr: Wer trägt schon rosa Hemden?

So heißt die Komödie des Schotten John Graham. Diese Fragen stellen sich insbesondere Harry und Muriel. Seit 35 Jahren sind die beiden verheiratet und wollen das auf Mallorca gebührend feiern, in dem Hotel, wo auch schon die Hochzeit stattfand. Aber die heile Welt bekommt schnell Risse, besonders durch zerbrechendes Eheglück bei deren Tochter und Schwiegersohn. „Männern in rosa Hemden kann man nicht trauen“, ist sich Harry deshalb ganz sicher, gespielt von Frank Neidert. Dabei hatte seine Gattin (Dagmar Huth) über den Schwiegersohn zuvor noch in den höchsten Tönen gesprochen: „Männern mit sauberen Fingernägeln kann man immer vertrauen.“ Also, was denn nun?

Levin Köper (links) ist einer der neuen Akteure auf der Bühne, rechts Dagmar Huth
Levin Köper (links) ist einer der neuen Akteure auf der Bühne, rechts Dagmar Huth © WP | Alexander Lück

Ich habe in den letzten Jahren immer im Publikum gesessen und fand es total toll.
Andreas Sygor - Neuling auf der Bühne

Den Schwiegersohn Gerald spielt Andreas Sygor. Im Gegensatz zu den beiden genannten „Bühnenveteranen“ beim Theater ohne Rahmen ist er ein Neuling auf der Bühne, nicht nur hier bei ToR.. „Ich habe in den letzten Jahren immer im Publikum gesessen und fand es total toll.“ Im Gegensatz zu zwei weiteren Neulingen zählt er altersmäßig nun auch nicht mehr zum absoluten Nachwuchs. „Aber man muss sich ja auch mal Herausforderungen stellen“, sagt der Berufsfeuerwehrmann. Und erzählt weiter, was für ihn die Schwierigkeiten sind auf der Bühne: Man müsse auf die richtigen Stichworte warten bei den Dialogpartnern. Manchmal kämen die aber auch nicht. „Einiges ist natürlich auch Freestyle“, lacht Sygor. Und guckt bei den Proben auch immer mal hinterm Vorhang hervor, wenn er nicht dran ist. „Ich möchte diese Stellen auch unbedingt gehen.“

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Wenn es ernst wird bei den Aufführungen, geht es dann womöglich nicht mehr so gut. Zunächst aber laufen noch die letzten Proben, von denen die WP eine besuchen durfte und noch einen besonders freudigen Moment miterlebte: als die Beteiligten den Karton mit den Programmheften auspackten und feststellen, dass die Farbe auf dem Cover wirklich eins zu eins mit Sygors, also Geralds Hemd übereinstimmt.

Andreas Sygor (links) ist einer der neuen Akteure auf der Bühne, rechts Frank Neidert.
Andreas Sygor (links) ist einer der neuen Akteure auf der Bühne, rechts Frank Neidert. © WP | Alexander Lück

Jugendreferentin aus Frömern ist schon lange ToR-Fan

Neu dabei ist auch Zarah Gersdorf. Manche kennen sie vielleicht als Jugendreferentin der Evangelischen Kirchengemeinde Frömern. Auch sie ist lange schon ToR-Fan wie sie erzählt, zudem auch familiäre verbunden. „Ich hatte schon länger Lust, mal auf der Bühne zu stehen,“ erzählt sie. Nach dem Literaturkurs an der Schule und ihrem Mittun zuletzt beim Jungen MAT in Menden ist das der nächste Schritt.

Und schließlich ist auch Levin Köper neu dabei, er spielt Roland, das weitere Kind des Jubelpaares Muriel und Harry. Und Zarah Gersdorf alias Miranda wird der Familie als Rolands Assistentin und gute Freundin vorgestellt. Wie ungewöhnlich, dass da Rolands Ehefrau gerade krank zu Hause bleiben musste und nicht zu der Feier flog. Und der Zuschauer bekommt auf der Bühne die Frage gestellt, wann eine scheiternde Beziehung ein ganz großes Unglück über die Familie bringt oder wann die neue Gespielin einfach nur adrett genug sein muss. In weiteren Rollen sind Joelle Lakrabi, Johannes Neuser und Simone Mijovic beteiligt.

Tickets für Kurzentschlossene

Für Kurzentschlossene gibt es auch noch Tickets: Sonntag 25. Februar, 15 Uhr, 1. März und 2. März und 9. März 19.30 Uhr und 10. März 15 Uhr, aber auch nur noch wenige Restkarten.

Erhältlich sind die bei der Metzgerei Hackepeter (Rafalcik, an der Schillerstraße) sowie Herrenmoden Reichenbach & Neithart (Winschotener Str.) für zwölf Euro. Die Premiere am Samstag 24 Februar. und die Aufführung am 3. März sind ausverkauft.

Mit dem Erlös tut das Theater ohne Rahmen am Ende wieder gewohnt Gutes.

2025 steht das Theater ohne Rahmen seit 30 Jahren auf der Bühne

So stellt „Wer trägt schon rosa Hemden?“ noch weitere Fragen über Vorteile, Werte oder Familienbilder. Und bietet gleichzeitig ganz viele gute Unterhaltung, aber auch Verwirrung wie man es vom Theater ohne Rahmen seit vielen Jahren gewohnt ist. 2025 steht man 30 Jahre auf der Bühne, Corona-Zwangspause eingeschlossen, die treuen Fans sind mittlerweile zahlreich. Jedes Jahr ein neues, ansprechendes Stück rauszusuchen, ist dabei gar nicht einfach. Es kommt ja nicht nur auf den Unterhaltungswert an, vor allem muss die Besetzung passen. Bei allem Spaß sind die Proben, Üben der Texte, Vorbereitungen drum herum nicht zu unterschätzen. Das können die meisten Akteure nicht jedes Jahr stemmen. Insofern freut sich auch Regisseur Marius Grüne, dass es dieses Jahr mit einem Generationenstück passt, mit den verschiedene Altersbereichen auf der Bühne. Es sind nämlich vier Generationen insgesamt, inklusive der schon etwas senilen Mutter von Harry, die vieles durcheinander bringt. Und überhaupt erfreuen auch die neuen Akteure durchweg, wie Johannes Neuser betont: „Die fügen sich alle total super ein.“