Fröndenberg. Es gibt immer wieder Beschwerden darüber, dass die Bahn den renovierten Bahnhof Fröndenberg verkommen lasse. Wie oft wird tatsächlich gereinigt?

Gut fünf Jahre nach dem Umbau häufen sich Beschwerden über die Sauberkeit des Bahnhofs in Fröndenberg. Man lasse den Bahnhof nicht verkommen, heißt es von der Bahn. Es werde regelmäßig gereinigt. Die Anlage werde auch in Schuss gehalten und nicht erst gewartet, dass die nächste Sanierung fällig wird, wie WP-Leser bereits vermuteten.

Der Bahnhof werde vier Mal wöchentlich gereinigt. Es gebe unterschiedliche Reinigungsintervalle, unter anderem eine Tour für die Leerung von Mülleimern. Eine andere fürs Saubermachen. „Für einen Bahnhof dieser Größenordnung ist das Standard.“

Der Glanz der Sanierung verbleicht – künftige Renovierung nach Bedarf

Tatsächlich kommt auch beim Besuch der Redaktion in der Unterführung der Verdacht auf, dass hier schon länger mehr keine Grundreinigung stattgefunden hat. Der Boden klebt. In einer Ecke ist Erbrochenes. Es riecht nach Urin. Von der Decke tropfen lange Bahnen. Es sieht aus, als hätte hier schon länger mal jemand mit dem Hochdruckreiniger durchgehen müssen. Auch an den Wänden ist Dreck hochgespritzt – nichts Wildes, aber der Glanz der Sanierung wirkt verblichen.

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Auch die Unterführung zähle zu den Orten, die regelmäßig kontrolliert werden, erklärt der Bahnsprecher. Zusätzlich zu den üblichen Reinigungsrhythmen erledige man das, wofür Bedarf bestehe. „Bei Graffiti und anderen Schmierereien sind wir relativ schnell und entfernen diese.“ Wenn eine Wand aber wiederholt besprüht werde, nehme diese auch irgendwann Schaden und brauche vielleicht einen Neuanstrich. Das lasse sich aber schwerlich planen: „Die optische Neuaufwertung machen wir nach Bedarf.“ Man nehme die Hinweise nach dem Anruf der WP-Redaktion auch noch einmal ernst und leite sie entsprechend weiter.

Bahn bittet: Bei Mängeln bitte Zentrale anrufen und informieren

Die Bahn setze grundsätzlich auf Informationen durch Bahn-Nutzer. „Wenn ein Reisender das Gefühl hat, dass es sehr dreckig ist, dann kann er uns informieren.“ Die Bahn hat eine sogenannte „3-S-Zentrale“. Das steht für Sicherheit, Sauberkeit und Service. Die für Fröndenberg zuständige Zentrale ist unter 0231/7291055 erreichbar.

Zusätzlich zum Reinigungspersonal sind auch sogenannte Stationsinspektoren unterwegs. „Das sind Kollegen, die in die Bereiche fahren und gucken, ob etwas geändert werden muss.“ Das sei an allen Bahnhöfen, an denen wie in Fröndenberg kein festes Personal stationiert ist, so.

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Die Bahn appelliert im gleichen Atemzug aber auch an alle Passagiere, den Bahnhof entsprechend sauber zu halten und setzt auf soziale Kontrolle. „So ein Bahnhof kann natürlich nur so gut aussehen wie er von allen gepflegt wird“, sagt der Sprecher. „Wir können letztlich nur aufräumen und reparieren.“ An kleinen Bahnhöfen sei erfahrungsgemäß die Vandalismus-Quote wegen der geringen sozialen Kontrolle höher als am Kölner Hauptbahnhof mit vielen Passagieren und viel Sicherheitspersonal.

Mehr Menschen wegen 9-Euro-Tickets unterwegs

Auffällig sei, dass wegen des 9-Euro-Tickets mehr Menschen unterwegs sind – die dann auch mehr Müll und Schmutz produzieren. „Wir haben schon nachgesteuert und Reinigungsintervalle erhöht“, sagt der Bahnsprecher.

Der Fröndenberger Bahnhof ist seit einem Jahr mit einer Videoüberwachung ausgestattet. Aus der Stadtverwaltung und auch aus der Politik, vor allem von der CDU, war das begrüßt worden. Schützt das Kamerasystem auch vor Verdreckung und Müll? Allgemein müsse eine Videoüberwachung immer nach „polizeifachlichen Kriterien“ abgestimmt sein, heißt es von der Bahn. Im Vordergrund stünden der allgemeinen Erfahrung nach eher Vandalismus und Straftaten.