Kreis Unna. Etwa zehn Prozent der Menschen mit einem Termin im Impfzentrum des Kreises Unna erscheinen nicht. Nun gibt es eine Warteliste für Restposten.

Seit rund eineinhalb Wochen verimpft der Kreis Unna übrig gebliebene Impfdosen am Ende jeden Tages. Die Warteliste ist inzwischen auf gut 11.000 Personen angewachsen, wie es heißt.

Sechs bis sieben Dosen je Fläschchen

Restimpfdosen sind nur wenige Stunden haltbar. Bislang hat der Kreis Unna Restdosen – also Reste aus einem angebrochenen Fläschchen – abends unter anderem an Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr verimpft.

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Da dieser Personenkreis inzwischen weitgehend versorgt ist, hat das Impfzentrum in Unna unlängst ein neues Angebot gemacht: Weitere impfberechtigte Personen können sich über eine Warteliste registrieren lassen und am Ende des Tages eine Dosis erhalten. Die digitale Warteliste, erklärt Kreis-Sprecher Max Rolke, ist inzwischen gut gefüllt. Rund 11.000 Menschen aus dem Kreis haben sich dort bereits registrieren lassen. Einzige Voraussetzung: Ein Wohnsitz im Kreis und die Möglichkeit, innerhalb von 60 Minuten am Impfzentrum zu sein.

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Dass überhaupt Reste übrig bleiben, liegt an den Impfdosen selbst. „Pro Injektionsfläschchen sind im Falle von Biontech sechs Impfdosen enthalten. In der Regel entstehen am Ende eines Impftages dadurch Restdosen, dass ein Fläschchen angebrochen ist aber nicht mehr ausreichend viele Impflinge für eine Impfung zur Verfügung stehen“, sagt Max Rolke. Sprich: Ist die Zahl der Impflinge nicht durch sechs teilbar, bleibt immer ein Rest. „Eine genaue Berechnung, die dazu führt, dass keine Restdosen entstehen, ist nicht möglich, da immer einzelne Personen nicht zu ihren Impfterminen erscheinen und auf der anderen Seite mitunter auch sieben Impfdosen aus einem Fläschchen entnommen werden können“, so Rolke weiter. Im Müll gelandet sind Impfdosen deswegen bislang aber nicht, heißt es vonseiten des Kreises.

Vorgaben des Landes

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Immer wieder komme es auch vor, dass Menschen nicht zu ihren Impfterminen erscheinen. „Im Impfzentrum gibt es eine sogenannte No-Show-Quote von acht bis zehn Prozent“, erklärt Max Rolke. Das heißt, dass acht bis zehn Prozent der Menschen, die einen Termin gebucht haben, ihn nicht antreten und auch nicht absagen. Das führt am Ende des Tages immer zu einer Unwägbarkeit bei den Impfdosen. Wie erfolgreich das Angebot ist – und wie viele Menschen sich täglich neu auf die Warteliste setzen lassen – dazu habe der Kreis Unna derzeit keine Daten.

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Rund eine Woche nach dem Start des Angebots für eine Rest-Impfung ist der Kreis der Menschen, die sich registrieren lassen können, nochmals erweitert worden. Allerdings: Obwohl das Angebot darauf zurückzuführen ist, dass Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr „weitgehend versorgt sind“, sind nun Angehörige der Feuerwehr, Polizei sowie Lehrerinnen und Lehrer weiterführender Schulen und Berufskollegs aufgerufen, sich registrieren zu lassen. „Dies ist auf die Vorgaben des Landesgesundheitsministeriums zurückzuführen, wonach Restdosen, die nicht in der Priorität 2 verimpft werden können, nachrangig an Personen aus der Priorität 3 verimpft werden sollen, um einem Verwurf des Impfstoffs vorzubeugen“, erklärt Rolke.

Kurz gesagt: Mitarbeiter aus Rettungsdienst und Feuerwehr, die nicht vorrangig im Außeneinsatz sind und eher administrative Aufgaben innehaben.

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